Ziele der Förderung
Ziel ist es, die Entwicklung neuer oder verbesserter KI-gestützter Methoden und Analysewerkzeuge zur Erforschung von postakuten Infektionssyndromen (PAIS) voranzutreiben. PAIS werden durch verschiedene virale Erreger (z.B. SARS-CoV-2 oder Epstein-Barr-Virus) und auch durch nichtvirale Pathogene, wie zum Beispiel Bakterien, verursacht. Die relativ ähnlichen Symptomprofile der einzelnen PAIS, unabhängig vom Infektionserreger, sowie die Überschneidung der klinischen Merkmale mit der Myalgischen Enzephalomyelitis/dem Chronischen Fatigue Syndrom (ME/CFS) deuten auf mögliche gemeinsame Mechanismen hin.
Mit Hilfe der Entwicklung neuer oder verbesserter KI-gestützter Methoden und Analysewerkzeuge soll daher die Erforschung der PAIS vorangetrieben werden. Eine Herausforderung sind hier die großen und komplexen Datenmengen, die in der modernen Diagnostik und der medizinischen Forschung erhoben werden. Aussagekräftige Analysen müssen daher mit Hilfe großer Patientenkohorten durchgeführt werden. Die im Rahmen dieser Förderrichtlinie geförderten Projekte sollen diese Punkte adressieren.
Was wird gefördert?
Es sollen Verbundprojekte zur Entwicklung fortschrittlicher Methoden und Softwarewerkzeuge insbesondere aus dem Bereich der KI für den Einsatz in der Erforschung der PAIS gefördert werden. Im Rahmen der geförderten Projekte sollen Expertinnen und Experten aus IT und Datenanalyse mit Forschenden aus Bereichen wie Modellierung, experimentellen Omics-Technologien, Epidemiologie und weiteren klinischen Fachbereichen interdisziplinär zusammenarbeiten.
Die Projekte sollen unter anderem Herausforderungen im Bereich der Datenintegration und -analyse mit Hilfe von Methoden aus dem maschinellen Lernen adressieren und dabei den derzeitigen Stand der Technik entscheidend verbessern. Die entwickelten Methoden und Softwarewerkzeuge sollen noch während der Projektlaufzeit zur Untersuchung klinisch relevanter Fragestellungen herangezogen werden, die perspektivisch Verbesserungen bei der Diagnostik, Prävention oder Behandlung von PAIS ermöglichen.
Die zu erwartenden Ergebnisse müssen einen konkreten Erkenntnisgewinn sowohl bezüglich der methodischen als auch der biomedizinischen Aspekte erbringen. Die geplante Verwertung, der Transfer der Ergebnisse in die Praxis sowie Strategien zur nachhaltigen Umsetzung müssen bereits in der Konzeption des beantragten Projekts adressiert werden.
Wichtige Voraussetzungen für die Förderung
- Antragsberechtigt sind Hochschulen, Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft aus Deutschland.
- Es wird vorausgesetzt, dass bereits zum Projektstart eine solide Datengrundlage für die Entwicklungsarbeiten im Rahmen der Vorhaben vorliegt. Neue Datenerhebungen können in das Projekt integriert werden, wenn diese der im Rahmen der Projektlaufzeit durchzuführenden Anwendung und Evaluation der entwickelten Methoden und Softwarewerkzeuge dienen.
- Übliche Standards der mit der Software adressierten Anwender-Communities und Forschungsbereiche müssen berücksichtigt werden, um einen Nutzen für die Lebenswissenschaften und die Beachtung der FAIR-Prinzipien sicherzustellen.
- Forschungsergebnisse, die im Rahmen dieser Förderrichtlinie entstehen, sollen als Open-Access-Veröffentlichung publiziert und Forschungsdaten (digital; unter Wahrung der Rechte Dritter, insbesondere Datenschutz, Urheberrecht) zur Nachnutzung bereitgestellt werden.
Kontakt
Dr. René Wolf-Eulenfeld
02461 6196376
r.wolf-eulenfeld@fz-juelich.de
Dr. Anna Foerges
02461 611678
a.foerges@fz-juelich.de
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