Köln: Biologin ist neues Mitglied der Europäischen Organisation für Molekularbiologie (EMBO)

Mit der Aufnahme in die EMBO würdigt die europäische Organisation Aleksandra Trifunovic für ihre besonderen Verdienste in der biowissenschaftlichen Forschung.

Professorin Dr. Aleksandra Trifunovic vom Institut für Mitochondriale Alterung & Erkrankung der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln und dem CECAD Exzellenzcluster für Alternsforschung, Molekularbiologie
Professorin Dr. Aleksandra Trifunovic vom Institut für Mitochondriale Alterung & Erkrankung der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln und dem CECAD Exzellenzcluster für Alternsforschung.
© Universität zu Köln

Die European Molecular Biology Organization (EMBO) hat die Molekularbiologin Professorin Dr. Aleksandra Trifunovic vom Institut für Mitochondriale Alterung & Erkrankung der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln und dem CECAD Exzellenzcluster für Alternsforschung gemeinsam mit weiteren international renommierten Wissenschaftler:innen aus Europa als neues Mitglied aufgenommen.

Die Auswahl durch die EMBO erfolgt aufgrund wissenschaftlicher Exzellenz und bahnbrechender Forschungsleistungen der neu aufgenommenen Mitglieder. Trifunovic erhält die Auszeichnung für ihre Pionierarbeiten zum Verständnis der molekularen Mechanismen, die der Akkumulation mitochondrialer DNA-Mutationen und der Qualitätskontrolle der Zellorganellen zugrunde liegen, sowie deren Rolle im Zusammenhang mit Krankheiten und Alterung. Ihre richtungweisenden Arbeiten über die Rolle der Mitochondrien und des mitochondrialen DNA-Stoffwechsels beim Alterungsprozess führten zu einem Paradigmenwechsel. Sie eröffneten ein völlig neues Forschungsgebiet.

Trifunovic leistete entscheidende Beiträge auf dem Gebiet der mitochondrialen Qualitätskontrolle. Sie entschlüsselte die zentrale Rolle der mitochondrialen Matrixprotease CLPP bei der Regulation der mitochondrialen Homöostase. Sie lieferte auch wertvolle Erkenntnisse über die mitochondriale Stressantwort (mitoISR), indem sie die komplizierten Wechselwirkungen aufdeckte, die diese Signalkaskaden regulieren und damit das Ausmaß von Störungen beeinflussen. Insgesamt verdeutlicht ihre Arbeit die Komplexität mitochondrialer Stressreaktionen im Zusammenhang mit Gewebespezifität und Dosisabhängigkeit. In enger Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe von Professor Dr. Manolis Pasparakis entdeckte Trifunovic kürzlich eine neuartige Rolle der Mitochondrien bei der Transportregulierung von Nahrungsfetten von Darmzellen (Enterozyten) in die anliegenden Organe.

Aleksandra Trifunovic, Jahrgang 1971, hat Biologie an der Universität Belgrad studiert und dort im Jahr 2000 in den Fächern Molekularbiologie und Biochemie promoviert. Zuerst war sie als Postdoktorandin am Karolinska-Institut in Stockholm tätig, bevor sie dort 2006 Assistenzprofessorin wurde. Im Jahr 2009 wurde sie im Rahmen der Exzellenzinitiative als Leiterin einer Forschungsgruppe am CECAD eingestellt. Die Ernennung zur Professorin für Mitochondriale Erkrankungen und Alterung an der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln erfolgte 2014. Derzeit ist Trifunovic Leiterin des Forschungsbereichs 1 und Koordinatorin der „Core Facilities“ des Exzellenzclusters CECAD. Zudem hat sie mehrere internationale Konferenzen organisiert und ist für verschiedene Fachjournale tätig.

Aleksandra Trifunovic hat für ihre Forschungsarbeiten bereits hochrangige Förderungen erhalten. Unter anderem 2012 den ERC Starter/Consolidator Grant und 2018 den ERC Proof of Concept Grant.

Über EMBO

Die European Molecular Biology Organization (EMBO) wurde offiziell im Jahr 1964 gegründet. Ihr gehören als Mitglieder mehr als 1.800 international renommierte Wissenschaftler:innen aus dem Bereich der Lebenswissenschaften an. Unter den Mitgliedern der EMBO waren bisher insgesamt 88 Nobelpreisträger. Die EMBO unterstützt herausragende Nachwuchswissenschaftler:innen und fördert den wissenschaftlichen Austausch im Bereich der Lebenswissenschaften.


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