24.09.2020
Mit der immer älter werdenden Gesellschaft steigt die Anzahl von Demenzerkrankungen kontinuierlich an. Durch den wissenschaftlichen Fortschritt, insbesondere im Bereich der Biomarker, haben sich gleichzeitig die Möglichkeiten der Früh- und Differenzialdiagnostik erheblich verbessert. Die Forschung zu neuen Therapien ist intensiv und die Hoffnung auf Durchbrüche bei der spezifischen Behandlung einzelner Demenzformen, wie der Alzheimer-Krankheit, ist groß. Durch diese Perspektiven entstehen völlig neue Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen, zum Beispiel im Bereich der Biomarker-basierten Früherkennung, Aufklärung und Präventionsberatung sowie zukünftig bei der Indikationsstellung und des Monitorings neuer Therapien.
Univ.-Prof. Dr. Frank Jessen, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Uniklinik Köln, Arbeitsgruppenleiter im Deutschen Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) sowie Sprecher des neu gegründeten Deutschen Netzwerks Gedächtnisambulanzen (DNG): „Die Gründung des Netzwerkes war ein erforderlicher Schritt vor dem Hintergrund der Dynamik der Entwicklungen in Diagnostik und Therapie von Demenzen. Wir haben folgende Ziele: Überführung von Innovationen aus der Forschung in die Versorgung, Weiterentwicklung gemeinsamer Qualitätsstandards, Durchführung hochwertiger Fort- und Weiterbildungen, Vertiefung der lokale Vernetzung der Gedächtnisambulanzen mit den Versorgern von Demenzerkrankten und Interessensvertretung gegenüber Versorgungspartnern.“ Univ.-Prof. Dr. med. Jörg Schulz, Direktor der Klinik für Neurologie an der Uniklinik RWTH Aachen und zweiter Sprecher des DNG, betont: „Aufgrund der rasanten Entwicklung in der Diagnostik von Demenzerkrankungen und der wahrscheinlich bald verfügbaren spezifischen Therapien sind Gedächtnisambulanzen zwingend erforderlich, um den Fortschritt schnell und hochwertig in die Versorgung zu bringen.“
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Pressmitteilung der Uniklinik Aachen
Pressemitteilung der Uniklinik Köln