Essen: Forschung für das Herz

Dr. Tobias Lerchner erhält Walter Benjamin-Stipendium für Projekt zur Herzmuskelschwäche.

Mich interessiert, wie die Entzündungsprozesse im Herzmuskel entstehen und warum sie bei manchen Patient:innen so schwer verlaufen. Denn erst, wenn wir die Ursachen der Erkrankung im Detail verstanden haben, können wir gezielt neue Therapien entwickeln.
Dr. med. Tobias Lerchner, Arzt in Weiterbildung für Innere Medizin und Kardiologie am Universitätsklinikum Essen
Symbolbild Herzerkrankung , eine Person hält die Hände als Schale vor dem Körper, darüber schwebt eingeblendet ein Herz
Herzerkrankung (Symbolbild).
© AdobeStock | Kiattisak

Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft

Dr. med. Tobias Lerchner, Arzt in Weiterbildung für Innere Medizin und Kardiologie am Universitätsklinikum Essen und Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE), erhält das Walter Benjamin-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Gefördert wird ein zweijähriges Forschungsprojekt zur dilatativen Kardiomyopthie. Dieses wird Dr. Lerchner in den Niederlanden am Cardiovascular Research Institute Maastricht (CARIM) durchführen wird.

Die sogenannte dilatative Kardiomyopathie (DCM) ist eine chronische Erkrankung des Herzmuskels, die vorwiegend junge Menschen und Menschen mittleren Alters betrifft. DCM führt zu schwerer Herzschwäche und macht in vielen Fällen sogar eine Herztransplantation notwendig. Viele Patient:innen mit DCM erhalten heute noch keine gezielte Therapie. Das will Dr. Lerchner ändern. Ziel seines Projekts ist es, die bislang unzureichend verstandenen Krankheitsmechanismen besser zu entschlüsseln und damit langfristig die Entwicklung neuer, personalisierter Therapieansätze zu ermöglichen.

Zellulärer Dialog

Der Fokus seines Forschungsprojekts liegt zum einen auf dem Zusammenspiel zwischen Immunzellen (Makrophagen) und Herzmuskelzellen (Kardiomyozyten) und wie dieser „zelluläre Dialog“ bei verschiedenen Unterformen der Erkrankung abläuft. Zum anderen untersucht der Mediziner die Rolle von epigenetischen Veränderungen. Ein Enzym hat er dabei besonders im Blick: die Lysin-Demethylase 8, die möglicherweise eine zentrale Rolle bei der Krankheitsentstehung spielt.


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