07.03.2022

© Frank Lothar Lange
Wie wichtig KI in der Medizin ist, zeigt unter anderem die Analyse von Röntgen- oder MRT-Bildern. Sieht KI mehr als Ärzt:innen? „Nein. Sie ‚betrachtet‘ die Bilder aber ganz anders als wir Menschen und kann uns zusätzliche Erkenntnisse bringen. Wir Ärzte müssen das aber letztlich interpretieren und entscheiden, was das konkret bedeutet und was wir daraus für unsere Patient:innen ableiten.“, so Nensa.
Dass er durch KI seine Arbeit verliert, glaubt der 41-Jährige nicht. „Wenn der Computer uns etwa analytische Arbeiten abnimmt, kann ich mich mehr auf meine Patient:innen konzentrieren.“ Felix Nensa möchte seine Ergebnisse unmittelbar in die klinische Versorgung einbringen. Dazu plant er unter anderem, den Radiologie-Lehrstuhl enger mit dem Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) und dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie am UK Essen zu verbinden. Zugleich wird er die Kooperation mit medizintechnischen Unternehmen ausbauen.
Zudem möchte Nensa den digitalen Umgang mit Daten an der Essener Uniklinik vorantreiben. „KI im Klinikum zu verstärken gehört zu meiner Professur“, so der Radiologe. Der Betrieb der ‚Smart Hospital Information Platform‘ (SHIP) sei schon vorher seine Kernaufgabe gewesen; die Plattform wird sowohl in der Forschung als auch bei klinischen und administrativen Prozessen genutzt.