18.12.2025
Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) fördert die University Medicine Essen Medical Scientist Academy (UMESciA) für weitere vier Jahre mit 1,1 Millionen Euro. Nach der Erstförderung im Jahr 2021 wird damit ein bundesweit einzigartiges Programm der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen fortgeführt, das Medical Scientists in der kritischen Postdoc-Phase auf dem Weg zur eigenen Forschungsgruppe unterstützt.
Medical Scientists als Brücke zwischen Labor und Klinik
Medical Scientists sind meist promovierte Naturwissenschaftler:innen, die eine zentrale Schnittstelle zwischen Labor und klinischer Praxis bilden und ihre Expertise in die medizinische Forschung einbringen. Programmsprecher Prof. Dr. Sven Brandau betont die besondere Bedeutung der Förderung für die nachhaltige Entwicklung wissenschaftlicher Karrierewege von Naturwissenschaftler:innen im Umfeld der Universitätsmedizin. UMESciA trägt dazu bei, dieses Berufsprofil strukturell zu verankern und langfristige Perspektiven zu eröffnen.
Immunonkologie im Fokus – interdisziplinär erweitert
UMESciA ist eng in die translationalen und klinischen Schwerpunkte der Universitätsmedizin Essen und der Medizinischen Fakultät eingebettet. Der inhaltliche Fokus liegt auf Immunonkologie und Tumor-Immuntherapie, zwei zentralen Säulen der modernen Onkologie. Mit der erneuten Förderzusage erhält das Programm eine noch stärker interdisziplinäre Ausrichtung: Onkologie und Tumor-Immuntherapie werden mit neurowissenschaftlichen und infektiologischen Fragestellungen verknüpft sowie mit den UME-Schwerpunkten Transplantation und Herz-Kreislauf.
Die geförderten Projekte decken eine große Bandbreite ab – von den Mechanismen der Tumorimmunität und des Tumormikromilieus (Prof. Dr. Sven Brandau, Prof. Dr. Annette Paschen) über neuronale Einflüsse auf die Tumorimmunität (Prof. Dr. Jürgen C. Becker) bis hin zu innovativen Ansätzen in Immun- und Zelltherapien (Prof. Dr. Björn Scheffler, Prof. Dr. Katharina Fleischhauer). Weitere Schwerpunkte sind virusinduzierte Effekte bei Leukämien (Prof. Dr. Mirko Trilling) und therapieassoziierte Nebenwirkungen wie immunvermittelte Kardiotoxizität (PD Dr. Lars Michel, Prof. Dr. Dr. Tienush Rassaf). Alle Vorhaben verbinden modernste Grundlagenforschung mit hoher translationaler Relevanz.
Bundesweite Vernetzung der Medical Scientists
Über die Projektförderung hinaus stärkt UMESciA die Vernetzung zwischen Medical Scientists und Clinician Scientists und arbeitet eng mit den lokalen Programmen UMEA und UMEA² der Universitätsmedizin Essen Academy zusammen. Das Qualifizierungsangebot umfasst wissenschaftliche Weiterbildung, methodische Spezialisierung und systematische Karriereentwicklung; die Teilnehmenden profitieren von moderner technologischer Infrastruktur sowie von nationalen und internationalen Konferenzteilnahmen.
Gemeinsam mit dem EKFS-Medical-Scientist-Kolleg in Münster organisiert UMESciA zudem das Medical Scientist Network Symposium 2026, das vom 22. bis 24. März 2026 im Multiscale Imaging Centre in Münster stattfinden wird. Dort kommen Medical Scientists und die verschiedenen EKFS-Medical-Scientist-Kollegs bundesweit zusammen, um sich fachlich und strukturell auszutauschen. Nach Einschätzung von Prof. Dr. Sven Brandau und Prodekanin Prof. Dr. Anke Hinney leistet die Universitätsmedizin Essen damit Pionierarbeit bei der strukturellen Förderung von Medical Scientists in der deutschen Universitätsmedizin.
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