Duisburg-Essen: Studie zur besseren Behandlung von HIV-positiven Patient:innen

Die Deutsche Krebshilfe fördert eine Studie zur wirksameren Therapie bei Lymphdrüsenkrebs

Prof. Dr. Bastian von Tresckow, Hodgkin-Lymphom
Prof. Dr. Bastian von Tresckow.
© Universitätsmedizin Essen

Vor allem junge Menschen betroffen

Das Hodgkin-Lymphom ist eine Form von Lymphdrüsenkrebs, die vor allem junge Menschen betrifft. Für Patient:innen ohne HIV gibt es inzwischen eine sehr wirksame Standardtherapie namens BrECADD. Die Heilungschancen liegen bei über 94 % nach vier Jahren. HIV-positive Patient:innen erhalten derzeit eine schwächere Chemotherapie, die stattdessen mehr Zyklen umfasst und geringere Erfolgsraten zeigt.

In einer neuen Studie wollen Forschende der Medizinischen Fakultäten der Universität Duisburg-Essen und der Universität Köln herausfinden, ob auch HIV-positive Patient:innen von der wirksameren BrECADD-Therapie profitieren können. Das Forschungsvorhaben BASTION* ist ein Gemeinschaftsprojekt des Cancer Research Center Cologne Essen (CCCE). Es wird von der Deutschen Krebshilfe mit fast 1,25 Mio. Euro unterstützt.

„Noch sind die Heilungschancen beim Hodgkin-Lymphom für HIV-positive Patient:innen deutlich schlechter als bei HIV-negativen Patient:innen“, so Prof. Dr. Bastian von Tresckow. Er ist stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation am Universitätsklinikum Essen. „Unser Ziel ist es, die Heilungsraten für diese Personen zu verbessern und gleichzeitig die Anzahl der Chemotherapiezyklen so gering wie möglich zu halten.“

„In der Studie wird zudem untersucht, wie gut HIV-positive Patient:innen die Therapie vertragen. Sollte BrECADD auch hier gut wirken und akzeptable Nebenwirkungen zeigen, könnte es künftig als Standardtherapie für alle Patientinnen mit fortgeschrittenem Hodgkin-Lymphom dienen“, so Prof. Dr. Peter Borchmann. Er ist Chairman der German Hodgkin Study Group (GHSG) und Oberarzt in der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln.

Diese Forschung ist ein wichtiger Schritt, um HIV-positive Patient:innen besser zu behandeln und ihnen die gleiche Chance auf Heilung zu geben wie HIV-negativen Patient:innen.


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