Bonn: Wirkung von Sauerstoffmangel in großer Höhe

Für eine wissenschaftliche Studie zur Aktivierung hypoxie-induzierbarer Faktoren (HIFs) durch simulierte Höhenaufenthalte (Hypoxie) werden gesunde Erwachsene zwischen 18 und 65 Jahren gesucht.

Schneebedeckter Berggipfel Sauerstoffmangel in großer Höhe
Symbolbild Sauerstoffmangel in großer Höhe
© heerim studio | stock.adobe.com

Die ausreichende Versorgung mit Sauerstoff ist sehr wichtig für die Funktion und das Überleben von Zellen und Geweben. Ein Sauerstoffmangel = Hypoxie führt zum Beispiel zu  einer verstärkten Atmung, einer Weitstellung und Vermehrung von Blutgefäßen oder auch zur  Erhöhung der Anzahl von roten Blutzellen. Eine mögliche Ursache für einen Sauerstoffmangel ist der Aufenthalt in großen Höhen. Die Luft wird „dünner“, es liegt eine sogenannte hypobare Hypoxie vor. Wird dagegen auf Meereshöhe der Anteil an Sauerstoff in der Luft reduziert, liegt eine normobare Hypoxie vor.

Da viele Millionen Menschen in der Höhe leben und sich außerdem viele weitere Personen im Rahmen von Bergwanderungen oder Hypoxie-training bewusst einem Sauerstoffmangel aussetzen, ist das Verständnis der körperlichen Reaktionen auf beide Hypoxieformen essentiell. Bis jetzt weiß man nicht, ob durch die beiden Arten der Hypoxie gleichartige Reaktionen im menschlichen Körper hervorgerufen werden, deswegen sollen die Teilnehmer dieser Studie beiden Arten von Hypoxie ausgesetzt werden.

Wenn Sie an der Studie teilnehmen, bedeutet dies für Sie, dass Sie jeweils einen Studientag am DLR in Köln Porz und einen Tag am Universitätsklinikum Bonn UKB verbringen werden. Nach allen Studientagen findet einen Tag später ein sogenanntes „Followup“ statt, das aus einer kurzen Blutentnahme besteht.

Am DLR werden Sie in einer Unterdruckkammer, im :envihab, hypobarer Hypoxie ausgesetzt. Dabei wird der Luftdruck auf 577millibar reduziert, was dem Luftdruck in einer Höhe von 4500 m (etwa der Gipfelhöhe des Matterhorn) entspricht.

Der Studientag in normobarer Hypoxie findet in der Hypoxiekammer der Sportmedizin am Zentrum für Kinderheilkunde des Universitätsklinikums Bonn statt. Hier reduzieren wir den Sauerstoffanteil der Atemluft von normalen 20,8% auf 11,7%. Diese Konzentration entspricht einer Höhe von 4500 m.

Sollte bei Ihnen nach dem Studientag in normobarer Hypoxie keine deutliche Hypoxieantwort nachweisbar sein, erhalten Sie vor einem dritten Studientag in normobarer Hypoxie, eine an Ihr Körpergewicht angepasste Dosis eines Medikaments, das die Hypoxieantwort unterstützt.

  • Sie erfahren, wie Ihr Körper auf eine Höhe von 4500 Meter, simuliert durch normobare und hypobare Hypoxie, reagiert.
  •  Sie bekommen eine gründliche, kostenfreie sportmedizinische Untersuchung mit: Blutdruckmessung, Blutabnahme, Ruhe-EKG, Echokardiographie, Lungenfunktionstest und Spiroergometrie

Zeitraum: September 2025 – April 2026
Ort: Köln-Porz und Bonn

Kontakt
PD Dr. med. Nicole Müller
E-Mail: nicole.mueller@ukbonn.de  
Telefon: 0151-44048440
Terminvergabe: sportambulanz@ukbonn.de


Weitere Informationen

KliFoNet.NRW steht für Klinisches Forschungsnetzwerk NRW. Der Leuchtturm ist die zentrale Plattform für Austausch und Organisation zur klinischen Forschung in NRW. Mehr Informationen zum Leuchtturm finden Sie auf www.KliFoNet.nrw.

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