Bochum: Hepatitis-E-Virus nach Transplantation besser behandeln

Hepatitis E erfolgreicher zu behandeln, ist Ziel des Projekts „HepEDiaSeq“. Geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Eike Steinmann an der Ruhr-Universität Bochum. Das Projekt wird für drei Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 1,5 Millionen Euro gefördert.

 Die Verbundpartner des HepEDiaSeq-Projekts (v.on links): André Gömer (RUB); Prof. Dr. Heiner Wedemeyer (MHH); Dr. Patrick Behrendt (MHH); Dr. Christina Hecker (Kairos GmbH); Timothy Göhring (Kairos GmbH); Prof. Dr. Tanja Vollmer (HDZ); Prof. Dr. Eike Steinmann (RUB); Birgit Drawe (HDZ); Dr. Daniel Todt (RUB). © Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie
Die Verbundpartner des HepEDiaSeq-Projekts (v.on links): André Gömer (RUB); Prof. Dr. Heiner Wedemeyer (MHH); Dr. Patrick Behrendt (MHH); Dr. Christina Hecker (Kairos GmbH); Timothy Göhring (Kairos GmbH); Prof. Dr. Tanja Vollmer (HDZ); Prof. Dr. Eike Steinmann (RUB); Birgit Drawe (HDZ); Dr. Daniel Todt (RUB).
© Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie

Hepatitis E ist weit verbreitet und selten erkannt

Hepatitis E ist weltweit die häufigste Ursache für eine akute Leberentzündung. Schätzungen zufolge erkranken in Deutschland jährlich rund 400.000 Menschen daran. Ansteckungsquelle ist zum Beispiel der Verzehr von rohem Schweinefleisch. In der Regel heilt die Infektion folgenlos aus und wird häufig gar nicht bemerkt. Bei schwangeren Frauen oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann die Infektion aber chronisch verlaufen und schlimmstenfalls tödlich enden. „Das macht Hepatitis E zu einem ernsten Problem für organtransplantierte Menschen, deren Immunsystem mit Medikamenten unterdrückt werden muss, damit das fremde Organ nicht abgestoßen wird“, erklärt Eike Steinmann.

Projektziel: HEV hoch-sensitiv detektieren

Im Projekt wollen die Partner ein sogenanntes „Tiefensequenzierungsverfahren“ entwickeln. Dieses soll HEV nicht nur hochsensitiv detektieren, sondern paralell verschiedene Varianten des Virus erkennen. Bisherige Testverfahren für HEV weisen Limitationen in der Sensitivität. Auch geben sie keinen Aufschluss über die verschiedenen viralen Varianten innerhalb eines Patienten. Aufgrund der neuen Erkenntnisse soll es möglich werden, die Infektion besser zu behandeln. „Für die Behandlung steht uns aktuell zwar nur der Wirkstoff Ribavirin zur Verfügung“, so Steinmann. „Aber die Entscheidung über die Gabe und Dosierung ist schwierig. Hier wollen wir ein ein sogenanntes Decision Support Tool entwickeln, das einen personalisierten Behandlungsansatz ermöglicht und damit die Therapieentscheidungen der behandelnden Ärzte und Ärztinnen unterstützt.“

Kooperationspartner

Am dem Projekt beteiligt sind neben Prof. Dr. Eike Steinmann:

Die Wissenschaftler erhoffen sich durch eine interdisziplinäre Herangehensweise, die Fachwissen aus Medizin, Virologie und Informatik vereint, ein zuverlässiges Verfahren zu entwickeln, welches HEV-Infektionen hochsensitiv diagnostiziert und gleichzeitig virale Varianten identifiziert. Um die enormen Datenmengen der verschiedenen Standorte strukturiert zu erfassen und für tiefgreifende Analysen zu nutzen, wird das biomedizinische Forschungsportal CentraXX der KAIROS GmbH im Rahmen des Studienmanagements angewendet werden.


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