Aachen: Dr. Thorsten Sieß erhält Aachener Ingenieurpreis für die kleinste Herzpumpe der Welt

Der Ingenieur erhält den Aachener Ingenieurpreis 2025 für die von ihm entwickelte Herzpumpe. Die nur wenige Zentimeter kleine Innovation hat bereits zahlreiche Leben gerettet und setzt weltweit Maßstäbe in der Medizintechnik.

Dr. Thorsten Sieß, Herzpumpe
Dr. Sieß wird mit dem Aachener Ingenieurpreis 2025 ausgezeichnet.
©Matthias Capellmann

Dr. Thorsten Sieß erhielt am 6. September 2025 den Aachener Ingenieurpreis. Die von ihm entwickelte Impella® Herzpumpe ist nur wenige Zentimeter klein ist und hat weltweit schon circa 400.000 Leben gerettet. Der Ingenieur promovierte zu katheterbasierten minimalinvasiven
Herzpumpen.

„Dr. Thorsten Sieß steht für einen unermüdlichen unternehmerischen und ingenieurwissenschaftlichen Einsatz, mit dem er seine Idee – Pumpe und Motor gemeinsam in einem Herzkatheter unterzubringen – umgesetzt hat. Mit seinem Einsatz hat er eindeutig einen maßgeblichen Beitrag zur positiven Wahrnehmung und Weiterentwicklung des Ingenieurwesens
geleistet.“, begründet Professor Ulrich Rüdiger, Rektor der RWTH Aachen, die Entscheidung.

Im Rahmen eines Festakts im Krönungssaal des Aachener Rathauses ehrte auch VDI-Präsident Prof. Lutz Eckstein den Preisträger.

Dr. Thorsten Sieß steht für einen unermüdlichen unternehmerischen und ingenieurwissenschaftlichen Einsatz, mit dem er seine Idee – Pumpe und Motor gemeinsam in einem Herzkatheter unterzubringen – umgesetzt hat.
Professor Ulrich Rüdiger, Rektor der RWTH Aachen

Die gemeinsame Auszeichnung der RWTH Aachen und der Stadt Aachen würdigt den Weg von Dr. Sieß. Von seinem Studium an der RWTH Aachen über die Gründung seines eigenen Unternehmens bis hin zu seiner heutigen Rolle. Er ist heute CTO von Johnson & Johnson, Johnson MedTech | Heart Recovery. Mit der Impella-Herzpumpe hat er ein medizintechnisches Produkt entwickelt, das weltweit Maßstäbe setzt und Aachens Rolle als Innovationsstandort hervorhebt.

Nach zahlreichen Vor- und Rückschritten in der von Sieß gegründeten Firma und deren Nachfolgerin erfolgte 2022 der ganz große Schritt. Der US-Konzern Johnson & Johnson kaufte Abiomed, womit sich weltweit weitere Märkte eröffneten. Aus einem interdisziplinären Maschinenbau-Start-up ist eine forschende und weltweit operierende Firma geworden. Allein in Aachen gibt es 70 Research-Ingenieur:innen, weltweit sind es 250.
Gefertigt wird zur Hälfte in Aachen, zur Hälfte in der Nähe von Boston. Geforscht wird an leistungsstärkeren Pumpsystemen, intelligenten und in die klinische Therapie eingebundenen Systemen, auch an speziellen Babypumpen und Vielem mehr. Dabei ist und wird Impella immer eine Übergangslösung bleiben, soll einem kranken Herzen die Chance geben, sich natürlich zu erholen. „Es gibt keine bessere Lösung als die biologische – und das sage ich als Maschinenbauer“, betont Sieß.

Lösungen mit Kreativität und Fachwissen

„Dr. Thorsten Sieß ist ein großartiges Beispiel dafür, wie Ingenieurinnen und Ingenieure mit Kreativität und Fachwissen Lösungen entwickeln, die täglich Leben retten. Sein Werdegang zeigt, welches Potential Ingenieurkompetenz gepaart mit Innovations- und Unternehmergeist bieten, um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu meistern und Deutschland zukunftsfähig zu machen. Das ist ganz im Sinne unserer VDI-Initiative Zukunft Deutschland 2050“, so VDI-Präsident Eckstein.

Der Aachener Ingenieurpreis ist eine gemeinschaftliche Auszeichnung der RWTH und der Stadt Aachen – mit Unterstützung des VDI als Preisstifter. Jährlich ausgezeichnet wird eine Persönlichkeit, die einen maßgeblichen Beitrag zur positiven Wahrnehmung oder Weiterentwicklung des Ingenieurwesens geleistet hat. Die Auszeichnung wird bereits zum elften Mal verliehen. Unter den Preisträger:innen findet sich beispielsweise auch Professorin Emmanuelle Charpentier als Mikrobiologin und Miterfinderin der Gen-Schere CRISPR-Cas9.


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