Erforschung der Mechanismen von nicht-pharmakologischen Interventionen
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„Die Initiative „JPND) verfolgt das Ziel, die Ursachen neurodegenerativer Erkrankungen besser zu verstehen, wirksame Therapien zu entwickeln und eine effizientere Versorgung der betroffenen Menschen sicherzustellen.
“ (Verschiedene nicht-pharmakologische Interventionen haben sich bei der Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen als wirksam erwiesen und genießen zugleich eine hohe Akzeptanz bei Patientinnen und Patienten, was beispielsweise durch Daten aus Kohorten belegt ist. Dies umfasst unter anderem psychosoziale Interventionen, Neuromodulation, Ernährungsumstellungen und bewegungsfördernde Ansätze. Obwohl neurodegenerative Erkranken als multifaktorielle Erkrankungen anerkannt sind, gibt es wenige Schnittstellen zwischen biomedizinischen und psychosozialen Behandlungsansätzen. Die bestehende Diskrepanz zwischen neuropathologischen und kognitiven Symptomen spricht jedoch für eine stärkere Verknüpfung von biomedizinischen und psychosozialen Forschungsansätzen. Bisher sind die Mechanismen von nicht-pharmakologischen Interventionen jedoch zu wenig untersucht, beispielsweise auf der molekularen oder der zellulären Ebene.
Das Ziel dieser Förderrichtlinie ist es, das Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen und der biologischen Zusammenhänge nicht-pharmakologischer Interventionen zu verbessern. Dies soll die Entwicklung maßgeschneiderter, ganzheitlicher und auf die Patienten individuell zugeschnittener Therapieansätze ermöglichen.
Zu diesem Zweck sollen transnationale Forschungsvorhaben gefördert werden, die durch die Zusammenarbeit von verschiedenen Disziplinen den Fortschritt in diesen Bereichen weiter beschleunigen. Die Ergebnisse jedes einzelnen Forschungsvorhabens sollen in mindestens einer Veröffentlichung publiziert oder patentiert werden, um so zu der Zielerreichung der Fördermaßnahme beizutragen.
Die Verbundvorhaben müssen eine oder mehrere der folgenden neurodegenerativen Erkrankungen umfassen:
- Alzheimer-Erkrankung und andere Demenzen;
- Parkinson und mit Parkinson verwandte Erkrankungen;
- Prionenerkrankungen;
- Motoneuronerkrankungen;
- Huntington-Krankheit;
- Spinozerebelläre Ataxie (SCA);
- Spinale Muskelatrophie (SMA).
Vorhaben können unter anderem folgende Forschungsansätze beinhalten:
- Nachweise über die biomolekularen und/oder physischen Grundlagen der Wirkung nicht-pharmakologischer Interventionen;
- Anwendung modernster Methoden oder Technologien zur Untersuchung der molekularen und zellulären Mechanismen nicht-pharmakologischer Interventionen;
- Studien zu den Mechanismen nicht-pharmakologischer Interventionen im Gehirn durch Anwendung bildgebender, elektrophysiologischer oder ähnlicher dem Stand der Technik entsprechender Verfahren;
- Erforschung biologischer, psychologischer und sozialer Gesundheitsmarker sowie deren Zusammenhänge. Hierdurch sollen Risikofaktoren erkannt werden, die für nicht-pharmakologische Interventionen zugänglich und durch diese veränderbar sind. Weiterhin sollen die Gesundheitsmarker zur Überwachung und zur besseren Einschätzbarkeit der Wirksamkeit zukünftiger klinischer Studien dienen;
- Konzipierung angepasster nicht-pharmakologischer Interventionen mit verbesserter Wirksamkeit auf der Grundlage eines tieferen Verständnisses der Mechanismen;
- Identifizierung potenzieller Angriffspunkte für Kombinationstherapien aus pharmakologischen und nicht-pharmakologischen Interventionen;
- Nachweise zu (individuellen) Faktoren, die das Ansprechen auf nicht-pharmakologische Interventionen vorhersagen.
Zum Call „Understanding the mechanisms of non-pharmacological interventions“ auf den Seiten von JPND