Ziele der Förderung
Die geförderten Projekte sollen durch die Erforschung und Entwicklung biohybrider und lebender Materialsysteme dazu beitragen, das individuelle und gesellschaftliche Wohlergehen durch neue, verbesserte Lösungsansätze für drängende Probleme unserer Zeit zu sichern und zu steigern. Gleichzeitig soll durch verbesserte (Vor-)Produkte und optimierte Prozesse die deutsche Industrie entlang der gesamten Wertschöpfungskette und damit die Resilienz des deutschen Wirtschaftsstandortes gestärkt werden.
Das Förderziel besteht darin, das vorhandene Innovationspotenzial biohybrider und lebender Materialsysteme nutzbar zu machen und näher an die industrielle Anwendung heranzuführen. Die Forschenden sollen dabei unterstützt werden, neue Erkenntnisse im Bereich der biohybriden und lebenden Materialsysteme und der damit verbundenen Prozesse zu generieren, die ihrerseits als Basis für die Erschließung wettbewerbsfähiger Anwendungs- und Verwertungsmöglichkeiten dienen.
Was wird gefördert?
Gegenstand der Förderung dieses Fördermoduls „Biohybride und lebende Materialsysteme“ sind anwendungsorientierte Einzel- oder Verbundprojekte des vorwettbewerblichen Bereichs, die durch ein hohes wissenschaftlich-technisches Risiko gekennzeichnet sind. Im Fokus dieser Ausschreibung steht die Erforschung und Entwicklung biohybrider und lebender Materialsysteme.
Gefördert werden daher vornehmlich interdisziplinäre FuEuI-Projekte im Bereich der Material- und Werkstoffforschung mit einem der folgenden Schwerpunkte:
1) Biohybride Materialien
Biohybride Materialien im Sinne dieser Ausschreibung sind Materialsysteme, die durch die Kombination von nicht-lebenden biologischen Komponenten mit synthetischen, das heißt nicht-biologischen Komponenten, entstehen.
- Bei nicht-lebenden biologischen Komponenten handelt es sich um Biomoleküle wie Proteine, Lipide, Nukleinsäuren oder Saccharide. Diese können sowohl natürlichen Ursprungs als auch mit Hilfe von Syntheseverfahren hergestellt sein.
- Synthetische Komponenten sind durch chemische Prozesse künstlich hergestellte Verbindungen, die nicht in der Natur vorkommen. Beispiele hierfür sind synthetische Polymere, Keramiken, Glas und Metalle.
Der Mehrwert biohybrider Materialien liegt in der gezielten Kombination der vorteilhaften Eigenschaften von Biomolekülen wie Spezifität, Selektivität oder Selbstorganisation mit der Robustheit und Kontrollierbarkeit synthetischer Materialien.
2) Lebende Materialien
Lebende Materialien im Sinne dieser Ausschreibung sind Materialsysteme, die durch die Kombination von lebenden Komponenten mit nicht-lebenden Komponenten entstehen.
- Bei lebenden Komponenten handelt es sich um vollständige prokaryotische oder eukaryotische Zellen wie Bakterien, Algen, Pilze oder Säugerzellen.
- Nicht-lebende Komponenten umfassen alle natürlichen und synthetisch hergestellten Materialien.
Der Mehrwert lebender Materialien liegt in der gezielten Kombination vorteilhafter Eigenschaften dieser beiden Komponenten. Die lebenden Systeme bringen Eigenschaften wie Adaptivität, Programmierbarkeit oder Selbstheilung in das Materialsystem ein. Die zweite Komponente hilft durch strukturelle oder andere unterstützende Eigenschaften, die Funktionalität der lebenden Systeme optimal auszunutzen und/oder diese mit zusätzlichen Funktionalitäten zu erweitern.
Wichtige Voraussetzungen für die Förderung
Im Rahmen dieser Ausschreibung ist die Förderung von Einzel- oder Verbundvorhaben möglich. Dies sind im Einzelnen:
- industrielle Einzelvorhaben,
- rein industrielle Verbundvorhaben,
- Verbundvorhaben mit akademischer und industrieller Beteiligung,
- unter bestimmten Umständen auch rein akademische Einzel- oder Verbundvorhaben.
Die Projekte sollen in der Regel eine Laufzeit von drei Jahren aufweisen.
Voraussetzung für die Förderung eines Verbundprojekts ist grundsätzlich das Zusammenwirken von mehreren unabhängigen Partnern zur Lösung der vorhabenspezifischen Fragestellungen. Soweit erforderlich, sollen interdisziplinäre Forschungsansätze und ganzheitliche Lösungen unter Einbeziehung der entsprechenden Fachdisziplinen umgesetzt werden.
Kontakt
VDI Technologiezentrum GmbH (VDI TZ)
– Projektträger Materialien und Werkstoffe –
Dr. Silvia Ebert
0211 6214-583
ebert@vdi.de
Dr. Leonie Lindner
0211 6214-909
lindner@vdi.de
Egmont Fritz
0211 6214-264
fritz@vdi.de
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- vermitteln Ihnen weiterführende Ansprechpartner:innen.
Der Leuchtturm Biohybrid.NRW bringt interdisziplinäre Expert:innen aus Medizin, Naturwissenschaften und Ingenieurswissenschaften aus NRW zusammen und bildet die zentrale Kompetenzplattform der biohybriden Medizin in NRW.