Dortmund: Neue Hoffnung bei chronischer Nieren- und Herzerkrankung

Viele Menschen mit einer chronischen Nierenerkrankung leiden zusätzlich an einer Herzerkrankung und damit unter einer schweren Doppelbelastung. Heilbar ist die Erkrankung bislang nicht, doch neue Therapieansätze aus der Forschung wecken Hoffnung.

Blau leuchtende Nieren auf schwarzem Grund, Nephrologie
Symbolbild Nieren
© Adobe Stock | Inna

Für Menschen mit chronischer Nierenerkrankung, die vielfach zusätzlicher eine Herzerkrankung haben, bedeutet diese Doppelbelastung oft einem schleichenden, häufig unaufhaltsamen Krankheitsverlauf – bis hin zur Dialyse oder zum endgültigen Versagen von Herz und Nieren. Heilbar ist die Erkrankung bislang nicht. Doch neue Therapieansätze aus der Forschung wecken Hoffnung, das Fortschreiten der Herz- und Nierenerkrankung deutlich zu verlangsamen.

Eine dieser innovativen Behandlungsmöglichkeiten wird derzeit in der internationalen Studie „EASi-KIDNEY“ untersucht. Die Klinik für Nierenheilkunde (Nephrologie) des Klinikums Dortmund unter der Leitung von Dr. Fedai Özcan beteiligt sich an dieser klinischen Prüfung. Über diesen Weg erhalten Betroffene Zugang zu der neuartigen Therapie.

Im Mittelpunkt steht eine völlig neue Substanzklasse – sogenannte Aldosteron-Synthase-Hemmer – mit gezielter Wirkung auf ein körpereigenes System, das maßgeblich für das Fortschreiten von Herz- und Nierenerkrankungen verantwortlich ist. Die Studie wurde an der Universität Oxford in London konzipiert und soll in Deutschland rund 1.250 Patientinnen und Patienten einschließen. Ziel ist es zu prüfen, ob die Kombination des neuen Wirkstoffs mit dem bereits für chronische Nieren- und Herzerkrankungen zugelassenen Medikament Empagliflozin das Fortschreiten der Erkrankungen wirksamer verlangsamen kann als die Standardtherapie allein. Und ob sich das Risiko einer Krankenhauseinweisung aufgrund von Herzinsuffizienz bei Menschen mit chronischer Nierenerkrankung zusätzlich verringern lässt.

„Die bisher veröffentlichten Studiendaten sind sehr vielversprechend. Wir erwarten die Ergebnisse dieser Untersuchung daher mit großer Spannung“, erklärt Prof. Thomas Heitzer, Leiter der Klinik für Kardiologie und Intensivmedizin am Klinikum Dortmund.

Die Teilnahme an einer klinischen Prüfung ermöglicht es Betroffenen, schon vor einer offiziellen Zulassung von neuen, innovativen Entwicklungen und Therapien zu profitieren – und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung der Behandlung chronischer Erkrankungen zu leisten.

Interessierte können sich an das Studienzentrum der Klinik für Nephrologie am Klinikum Dortmund wenden. Ansprechpartnerin ist Stefanie Krüger:  stefanie.krueger@klinikumdo.de


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