16.07.2021
Die Fakultät für Gesundheit an der Universität Witten/Herdecke (UW/H) hat es sich zum Ziel gesetzt, den Wandel in der Gesundheitsversorgung positiv mitzugestalten. Dazu zählt in besonderer Weise die primäre Gesundheitsversorgung bei der Hausärztin und beim Hausarzt mit einer Vielzahl unterschiedlicher Behandlungsanlässe in allen Altersgruppen. Als erster universitärer Standort in Deutschland verfügt die UW/H nun mit den beiden am Institut beteiligten Lehrstühlen „Allgemeinmedizin I und interprofessionelle Versorgung“ (Inhaber Prof. Dr. med. Klaus Weckbecker) sowie „Allgemeinmedizin II und Patientenorientierung in der Primärversorgung“ (Inhaber Prof. Dr. med. Achim Mortsiefer) über zwei W3-Professuren für Allgemeinmedizin.
„Hausärztinnen und Hausärzte betreuen den allergrößten Teil der Bevölkerung und sind die Basis unseres Gesundheitssystems, wie wir jetzt auch in der Impfkampagne gegen Corona gesehen haben. Daher ist es auch wichtig, dass die Allgemeinmedizin in Forschung und Lehre angemessen an den Universitäten vertreten ist. Dies hat die UW/H als erste Universität mit zwei Lehrstühlen für Allgemeinmedizin umgesetzt und ist damit der Vorreiter einer überfälligen Entwicklung“, so Prof. Weckbecker.
Mit der Institutsgründung wird zukünftig die Allgemeinmedizin eine zentralere Rolle im Studium der Humanmedizin spielen und das Lehrgebiet „Ambulante Gesundheitsversorgung“ als besonderes Profilmerkmal des Modellstudiengangs der Uni Witten/Herdecke wird gestärkt. „‘Praxis trifft Lehre‘ war schon immer ein Motto der allgemeinmedizinischen Lehre an der UW/H. Jetzt schaffen wir die dazu passenden Strukturen und können die Studierenden täglich mit spannenden Fällen aus der Praxis für die ambulante Gesundheitsversorgung begeistern. Auch hausärztliche Diagnostik wie Ultraschall und EKG sind jetzt in die hausärztliche Lehre integriert“, erzählt Professor Mortsiefer.
In der Forschung soll das neue Institut den Schwerpunkt der Fakultät für Gesundheit „Integrative und personalisierte/personenzentrierte Gesundheitsversorgung“ bearbeiten und sich kooperativ in das „Interdisziplinäre Zentrum für Versorgungsforschung“ (IZVF) der Universität Witten/Herdecke einbringen. „Unser Labor ist die Praxis. Wir entwickeln Forschungsfragen aus der täglichen Praxis. Aktuell zur Versorgung von Menschen ohne Versicherung, zur Versorgung von Menschen in palliativer Behandlung oder auch zur Vermeidung von zu vielen Medikamenten im Alter. Unsere Forschung ist – wie die tägliche Praxis – sehr vielfältig“, ergänzt Klaus Weckbecker.
Engagement im Cluster
Klaus Weckbecker engagiert sich ebenfalls im Leuchtturm KliFoNet.NRW des Clusters Medizin.NRW und hat zur digitalen Clusterwoche 2020 mit Format „20 Fragen an einen Hausarzt, der an klinischen Studien beteiligt ist“ beigetragen. Den Beitrag können Sie nachfolgend abrufen:
Weitere Informationen
Zur Pressemitteilung beim idw.