10.04.2024
Die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Krebsstiftung haben Univ.-Prof. Dr. Stephanie Stock vom Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie (IGKE), einer interdisziplinären Einrichtung der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln, einen Sonderpreis für Versorgungsforschung im Rahmen des Deutschen Krebspreises verliehen. Die Professorin wird für ihre Pionierarbeit zur Stärkung der Patientinnenzentrierung sowie zur Kompetenzsteigerung der Pflegefachkräfte in der onkologischen Versorgung ausgezeichnet. Professorin Stock ist Professorin für angewandte Gesundheitsökonomie und patientenzentrierte Versorgung sowie Kommissarische Leiterin des IGKE. Der Deutsche Krebspreis zählt zu den höchsten Auszeichnungen in der Onkologie. Er wird jährlich in den Sparten „Experimentelle Forschung“, „Translationale Forschung“ und „Klinische Forschung“ vergeben.
Prof. Stock konnte mit ihrer Forschung die Versorgung von Frauen mit einer erblichen Belastung für Brust- und Eierstockkrebs erheblich verbessern. Frauen mit einer nachgewiesenen BRCA1/2-Mutation haben ein erhöhtes Risiko, an Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken. Sie haben mehrere Optionen zu Prävention, hierzu zählt etwa eine intensivierte risikoadaptierte Früherkennung oder auch eine Mastektomie, eine vollständige oder teilweise Entfernung der Brust. Mit ihrer Arbeit fördert die Wissenschaftlerin die Gesundheitskompetenz der Betroffenen sowie die partizipative Entscheidungsfindung. Unter ihrer Leitung wurde das erste evidenzbasierte Entscheidungscoaching für Frauen mit einer BRCA1/2-Mutation entwickelt, das in Deutschland vom gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zur Implementierung in die Regelversorgung empfohlen wurde.
Doppelte Freude
Prof. Stock freut sich gleich doppelt über den Preis: „Zum einen ist es großartig, dass aufgrund des prämierten Projekts die Versorgungssituation der betroffenen Frauen besser wird, denn sie sind am Ende zufriedener mit ihrer Entscheidung, die sie gut informiert und nach einem aktiven Prozess treffen können. Zum anderen freut mich aber auch, dass über den Sonderpreis Licht auf die Versorgungsforschung fällt. Denn in unserem Gesundheitssystem werden alle Ressourcen immer knapper und es wird immer wichtiger, genau zu prüfen, ob die eingesetzten Mittel auch zum gewünschten Erfolg führen. Dazu müssen einerseits die Rahmenbedingungen im Versorgungsalltag berücksichtigt werden. Andererseits ist es notwendig, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, die Patientinnen noch stärker in die Entscheidungsfindung der eigenen Behandlung einzubinden, indem ihre Gesundheitskompetenz gestärkt wird und sie gleichzeitig bei der Klärung ihrer eigenen Präferenzen und Wertvorstellungen unterstützt werden und diese in die Entscheidungsfindung einfließen lassen können.“
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