Köln: Radiologische Verfahren in der Krebstherapie

Die Europäische Union fördert die Erforschung neuer interventioneller radiologische Verfahren zur lokalen Krebstherapie. Die Medizinische Fakultät und die Uniklinik Köln erhalten 3,6 Millionen Euro Förderung, um die Behandlung von Sarkomen mittels magnetresonanzgesteuertem, hochintensivem fokussierten Ultraschall (MR-HIFU) in Kombination mit lokaler Chemo- oder Immuntherapie zu erforschen und in klinische Studien zu überführen.

Die Europäische Union fördert die Erforschung neuer interventioneller radiologische Verfahren zur lokalen Krebstherapie. Die Medizinische Fakultät und die Uniklinik Köln erhalten 3,6 Millionen Euro Förderung, um die Behandlung von Sarkomen mittels magnetresonanzgesteuertem, hochintensivem fokussierten Ultraschall (MR-HIFU) in Kombination mit lokaler Chemo- oder Immuntherapie zu erforschen und in klinische Studien zu überführen.
Prof. Dr. Holger Grüll
© Uniklinik Köln / Christian Wittke

Das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie an der Uniklinik Köln (Direktor: Univ.-Prof. Dr. David Maintz) ist eine von wenigen weltweit führenden Forschungseinrichtungen für MR-HIFU. Beim HIFU-Verfahren wird das Tumorgewebe durch gebündelte Schallwellen erhitzt und zerstört. Die Technologie kommt an der Uniklinik Köln bereits bei der Behandlung von gynäkologischen Myomen, Desmoid Tumoren sowie schmerzhaften Knochenerkrankungen zum Einsatz. Diese Art der Krebstherapie hat sich als sicher und nebenwirkungsarm bewährt.

Univ.-Prof. Dr. Holger Grüll, verantwortlich für die translationale MR-HIFU Forschung und Koordinator des Teilprojektes in der Radiologie der Uniklinik Köln, freut sich über die EU-Fördermittel und die Kollaboration: „Zum einen ist das eine starke Anerkennung unserer wissenschaftlichen und klinischen Expertise bei MR-HIFU und zum andern gibt es uns die Möglichkeit, die Therapie in einer neuen Indikation, dem Weichteilsarkom, zu erforschen. Besonders freuen wir uns, dass dieses Projekt neben technischer und präklinischer Forschung auch eine erste klinische Studie zur Behandlung von Sarkomen mit HIFU in Kombination mit einer lokalen, ultraschall-aktivierbaren Chemotherapie beinhaltet.“

Univ.-Prof. Dr. Stephanie Stock, Kommissarische Leitung des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie an der Uniklinik Köln, begleitet das Gesamtprojekt wissenschaftlich. Zum einen führt es eine gesundheitsökonomische Evaluation durch. In dieser werden die Kosten neuer interventioneller radiologischer Verfahren zur lokalen Krebstherapie wie zum Beispiel zur Behandlung von Sarkomen bestimmt werden. Zum anderen untersucht es die Anforderungen für eine erfolgreiche Implementierung der innovativen Verfahren in der Regelversorgung.  

Hintergrund: „Innovative Health Initiative“

Die EU-Förderung erfolgt im Rahmen der „Innovative Health Initiative“, einem Public Private Partnership-Programm zur Finanzierung von Gesundheitsforschung und Innovation. Die Förderung des MR-HIFU-Projektes an der Uniklinik Köln ist Teil eines Gesamtprojektes (IMAGIO). Dieses Projekt wird einem Konsortium aus den Bereichen Medtech, Biotech und Pharma, Patientenorganisationen und großen akademische Einrichtungen aus ganz Europa unter der Leitung von Philips Benelux durchgeführt. Die Fördersumme der EU beträgt 24 Millionen Euro Millionen Euro über vier Jahre. Durch Beiträge von Unternehmen erhöht sich die Summe auf insgesamt 37 Millionen Euro.

In dem Teilprojekt „MR-HIFU“ kollaboriert die Uniklinik Köln mit folgenden Einrichtungen: Profound Medical, Thermosome, Gremse-IT, Philips und die Universität Turku.


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