02.07.2025
Mit extremen Temperaturen zeigt der Sommer aktuell, wie gefährlich Hitzewellen besonders für ältere Menschen sein können. Die Ausgabe Forschung aktuell 07/2025 des Instituts Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen (IAT) stellt ein Pilotprojekt aus Recklinghausen vor, das zeigt, wie alleinlebende Seniorinnen und Senioren durch eine direkte, zugehende Betreuung während Hitzeperioden besser geschützt werden können. Die Ergebnisse machen deutlich: Lokale, alltagsnahe Präventionsangebote können Leben retten und gehören in jede kommunale Hitzevorsorge.
Auf die Menschen zugehen
„Unser Projekt HitzeRE zeigt, wie wichtig zugehende Angebote sind, die im Alltag der Menschen ansetzen und Vertrauen aufbauen“, erklärt Dr. Peter Enste, Leiter des Forschungsschwerpunkts Gesundheitswirtschaft & Lebensqualität am IAT. „Klassische Informationskampagnen reichen hier oft nicht aus.“
Bessere Aufklärung bei Medikamenten
Im Rahmen des Pilotprojekts stellte sich auch heraus, dass viele ältere Menschen auch nicht wissen, welche Auswirkungen Medikamente bei extremer Hitze haben können. Ärztliche Praxen und Apotheken sollten nach Auffassung der Wissenschaftler des IAT diese Beratung stärker in den Fokus rücken.
Hitzeprävention muss Standard werden
In Recklinghausen wurden Seniorinnen und Senioren während Hitzeperioden telefonisch betreut mit Erinnerungen ans Trinken, praktischen Tipps zum Lüften und konkreten Hinweisen zu Medikation und Verhalten. Die Resonanz war durchweg positiv. Das Konzept wurde als einfach, alltagsnah und entlastend erlebt. Die Ergebnisse zeigen auch, wie groß der Handlungsbedarf ist – nicht nur in Recklinghausen, sondern überall: „Hitzeprävention muss Teil einer sozial gerechten Stadtentwicklung werden“, so Enste.
Weitere Informationen
Der Leuchtturm Climate&Health.NRW beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit und wie diese adressiert werden können.
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