Essen: Physician Assistants im Praxis-Test

Die neue Berufsgruppe der Physician Assistants soll Hausärzt:innen entlasten.

Alessia Dehnen, Leiterin des Projektes PAAM, Hausärztliche Praxis
Alessia Dehnen, Leiterin des Projektes PAAM.
© privat

Wo es einen Mangel an Ärzt:innen gibt, könnten Physician Assistants (PAs) eine Lösung sein. PAs sind studierte Assistent:innen, die Mediziner:innen entlasten, indem sie einen Teil ihrer Aufgaben übernehmen. Wie das bei der hausärztlichen Versorgung in einer Teampraxis funktioniert, wird seit Januar 2025 in einem bundesweiten Kooperationsprojekt getestet. An dem Projekt „Physician Assistants in der Allgemeinmedizin“ (PAAM) sind auch Forschende der Medizinischen Fakultät und der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Duisburg-Essen beteiligt. Das PAAM-Projekt wird durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) mit rund 6,75 Millionen Euro gefördert.

Physician Assistants durchlaufen einen 6- bis 8-semestrigen medizinnahen Bachelor-Studiengang und übernehmen delegierbare ärztliche Aufgaben. „Das Berufsbild des Physician Assistant ist in Deutschland zwar noch wenig bekannt, wird jedoch von Fachleuten zunehmend als wichtige Ergänzung in der medizinischen Versorgung angesehen“, sagt Prof. Dr. Jürgen in der Schmitten. Er ist Leiter des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Essen (UK Essen). „Bisher sind die meisten PAs im klinischen Sektor tätig, es wurden aber in einigen Best-Practice-Praxen bereits vielversprechende Erfahrungen gesammelt.“

Die Konsortialführung liegt beim Institut für Allgemeinmedizin am UK Essen. In dem neuen Projekt PAAM wird eine cluster-randomisierte Studie in 24 Interventions- und 28 Kontrollpraxen in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein durchgeführt. Das Projekt hat eine Laufzeit von 45 Monaten. Es wird untersucht, welchen Beitrag Physician Assistants in der hausärztlichen Versorgung leisten können. Zudem wird erforscht, wie Kooperationen von PAs und Hausärzt:innen bestmöglich unterstützt werden können. Dabei werden Patient:innensicherheit und Versorgungsqualität sowie Auswirkungen auf Versorgungskapazitäten, Ärzt:innen- und Patient:innenzufriedenheit und Effizienz evaluiert. Die Mediziner:innen möchten herausfinden, wo die Potenziale von PAs in der hausärztlichen Versorgung liegen und wie ihre Rolle in Zukunft weiter ausgestaltet werden kann.


Weitere Informationen

KliFoNet.NRW steht für Klinisches Forschungsnetzwerk NRW. Der Leuchtturm ist die zentrale Plattform für Austausch und Organisation zur klinischen Forschung in NRW. Mehr Informationen zum Leuchtturm finden Sie auf www.KliFoNet.nrw.

Weitere Neuigkeiten aus NRW zu Innovationen, Forschungsergebnissen und Entwicklungen der innovativen Medizin finden Sie bei unseren News.


Beitrag teilen:
X
LinkedIn
Mail
Link kopieren