Essen: Neue antivirale Antikörper als Therapieansatz

Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen haben neue antivirale Antikörper gegen das humane Cytomegalievirus entdeckt.

Von links nach rechts: Prof. Dr. Ulf Dittmer, Dr. Mira Alt, Prof. Dr. Oliver Witzke, Prof. Dr. Adalbert Krawczyk.
© UDE/A. Krawczyk

Gefährliches Virus

Das humane Zytomegalievirus (HCMV) ist für bestimmte Bevölkerungsgruppen besonders gefährlich. Bei Neugeborenen oder Personen mit angeborenem oder erworbenem Immundefekt sowie unter immunsuppressiver Therapie kann die Infektion Komplikationen hervorrufen und zahlreiche Organsysteme schädigen. Die derzeit verfügbaren Medikamente haben unerwünschte Nebenwirkungen und können das Knochenmark und die Nieren schädigen. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen haben nun neue antivirale Antikörper entdeckt. Diese legen den Grundstein für innovative Therapieansätze zur Bekämpfung dieser weit verbreiteten Infektion.

Neuartige Antikörper

Dr. Mira Alt und Prof. Dr. Adalbert Krawczyk aus der Klinik für Infektiologie waren maßgeblich an der kürzlich in „Immunity“ veröffentlichten Studie beteiligt. In enger Kooperation mit ihren Kollegen Prof. Dr. Christian Sinzger aus Ulm und Prof. Dr. Florian Klein aus Köln ist es dem Forschungsteam gelungen, neuartige Antikörper zu identifizieren, die gezielt gegen HCMV wirken. Damit hoffen sie, vielversprechenden Ansatz zur Prävention und Behandlung der Virusinfektion gefunden zu haben.

Die Entwicklung neuer antiviraler Antikörper gegen HCMV markiert einen wichtigen Schritt in der Medizin, der das Potenzial hat, das Leben von vielen Menschen zu verbessern.
Prof. Dr. Ulf Dittmer, Direktor des Institutes für Virologie, und Prof. Dr. Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie, Co-Autoren der Studie

Klinische Anwendung

Das Forschungsteam hat im Blut von rund 9.000 Personen nach Antikörpern gegen HCMV gesucht und ist dabei auf neue, hochwirksame Antikörper gestoßen. „Diese neuen Antikörper wirken gegen verschiedene Stämme und auch gegen klinische Isolate. Sie übertreffen die bisher bekannten und in klinischen Studien verwendeten Antikörper“, so die Autor:innen. Die neuen Antikörper sollen deshalb möglichst bald für eine klinische Anwendung weiterentwickelt werden.


KliFoNet.NRW steht für Klinisches Forschungsnetzwerk NRW. Der Leuchtturm ist die zentrale Plattform für Austausch und Organisation zur klinischen Forschung in NRW. Mehr Informationen zum Leuchtturm finden Sie auf www.KliFoNet.nrw.

Weitere Neuigkeiten aus NRW zu Innovationen, Forschungsergebnissen und Entwicklungen der innovativen Medizin finden Sie bei unseren News.


Beitrag teilen:
X
LinkedIn
Mail
Link kopieren