Bonn: Teilnehmer für Studie zu Post-Covid gesucht

Eine Infektion mit SARS-CoV-2 kann in seltenen Fällen nicht nur zu einer Schädigung der Lunge, sondern auch zu einer dauerhaften Schädigung des Nervensystems führen. Forschende untersuchen jetzt am Universitätsklinikum Bonn mögliche Effekte, die zu solchen Langzeitfolgen führen können. Hierfür werden Betroffene zwischen 25 und 75 Jahren mit symptomlosen oder schweren Covid-19-Krankheitsverlauf sowie gesunde Teilnehmende gesucht.

Die Neuropsychologinnen Michelle Wieberneit (li) und Luzie Bieler (re) zeigen einen Riechtest – eine von den vielfältigen Untersuchungen im Rahmen der „COVIMMUNE-Clin“-Studie zu Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung für Lunge und Nervensystem.
Die Neuropsychologinnen Michelle Wieberneit (li) und Luzie Bieler (re) zeigen einen Riechtest – eine von den vielfältigen Untersuchungen im Rahmen der „COVIMMUNE-Clin“-Studie zu Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung für Lunge und Nervensystem.
© Johann Saba / UK Bonn

„Es ist noch nicht gut verstanden, wie eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus Folgeerkrankungen der Lunge und des zentralen Nervensystems auslösen kann. Wir untersuchen Langzeiteffekte des Virus aus vielen Blickwinkeln, um hier möglichst viel Klarheit zu gewinnen“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Michael Heneka, Direktor der Neurodegeneration an der Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie des Universitätsklinikums Bonn.

Im Rahmen der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Studie werden kognitive Leistungen wie Gedächtnis und Aufmerksamkeit, die Lungenfunktion, die Hirnstruktur mittels eines MRTs sowie an den Untersuchungstagen entnommene Blutproben umfassend untersucht. Da die Immunreaktion auf die SARS-CoV-2-Infektion selbst das Risiko einer leichten kognitiven Beeinträchtigung oder Demenz erhöhen könnte, sind Tests zu diagnostischen Gedächtnisüberprüfung einbezogen, sowie eine Batterie von computerbasierten Aufmerksamkeits- und Exekutivfunktionsaufgaben. „Mit den hochmodernen digitalen neuropsychologischen Testmethoden in unserer Studie können wir sogar feine Unterschiede der Aufmerksamkeit, des Lernens und des Gedächtnisses aufdecken, die nach einer Covid-19-Infektion verändert sein können“, sagt Diplom-Psychologin Widmann. Es gibt drei Termine, die in der Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie auf dem Venusberg-Campus stattfinden. Die Untersuchungen am Anfang und nach zwölf Monaten nehmen ungefähr sechs Stunden in Anspruch. Eine Zwischenuntersuchung nach Studien-Halbzeit dauert etwa zwei Stunden.

An der Studie interessierte Post-Covid-Patienten, die einen asymptomatischen – Verlust des Geruchs- und/oder Geschmacksinns oder symptomfrei – oder schweren Krankheitsverlauf haben, sowie Nicht-Betroffene im Alter von 25 bis 75 können sich an das Studienteam per E-Mail unter neuro-covid19@ukbonn.de mit Angabe ihrer Kontaktdaten wenden. Weitere detaillierte Informationen zur „COVIMMUNE-Clin“-Studie und deren Ablauf gibt es hier.


Weitere Informationen

Zur Pressemitteilung beim idw.

Zur Pressemitteilung der Uni Bonn.
 


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