21.10.2025

© HHU / ifam
Unter Beteiligung aller Medizinischer Fakultäten in NRW gründete sich am 17. Oktober 2025 im Haus der Universität in Düsseldorf das Westdeutsche Zentrum für Allgemeinmedizin (WZA). Ziel des WZA ist es, die bisherigen Strukturen und die Expertise in der allgemeinmedizinischen Forschung, der Aus- und Weiterbildung und der Versorgung in NRW zu bündeln und so von Synergien zu profitieren. Gastgeber der Gründungsfeier war das Institut für Allgemeinmedizin der Heinrich-Heine-Universität (HHU) und des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD).
Weiterentwicklung des Verbundes
Bereits 2012 gründeten die Medizinischen Fakultäten in NRW den „Kompetenzverbund Allgemeinmedizin NRW“. Ziel war, die Institute und Abteilungen für Allgemeinmedizin näher zusammenrücken zu lassen. Mit der im März 2025 beschlossenen Gründung des WZA wird diese Arbeit nun weitergeführt und eine gemeinsame zukunftsweisende Plattform gegründet, die die Expertise aus ganz NRW zusammenführt. Beteiligt sind neben der HHU die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH), die Universität Bielefeld, die Ruhr Universität Bochum (RUB), die Universität Bonn, die Universität Duisburg-Essen (UDE), die Universität zu Köln, die Universität Münster (WWU) sowie die Universität Witten/Herdecke (UW/H). Der Initiative waren gemeinsame Gespräche mit Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW NRW), und Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS NRW) vorausgegangen.
5 Säulen als Grundlage
Ziel des neuen Zentrums wird es sein, die bestehenden universitären Strukturen der allgemeinmedizinischen Forschung, Aus-, Weiter- und Fortbildung und die hausärztliche Versorgung in NRW zur bündeln. Diese fünf Säulen bilden die Grundlage für die Zusammenarbeit im WZA.
Forschung im allgemeinmedizinischen Setting
Zentraler Bestandteil der gemeinsamen Forschung ist das etablierte Hausärztliche Forschungspraxennetz NRW (HAFO.NRW) mit über 350 hausärztlichen Praxen. Sie beteiligen sich an Studien unter anderem zu den Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit in hausärztlichen Praxen in NRW. Darüber hinaus strebt das WZA Forschungskooperationen mit anderen Fachbereichen und medizinischen und nicht-medizinischen Institutionen an. Dazu gehören etwa das Westdeutsche Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit (WZKJ) oder das Krebsregister NRW.
Netzwerk für Lehre und Praxis
Auch die universitäre Ausbildung in der Allgemeinmedizin soll durch das WZA optimiert werden, indem gemeinsame Lehrinhalte formuliert und der standortübergreifende Austausch in NRW gefördert wird. Gleiches gilt für die Weiter- und Fortbildung, für die unter anderem mit den Kompetenzzentren in Nordrhein und Westfalen-Lippe kooperiert werden soll. Dazu bietet das WZA perspektivisch auch eigene Fortbildungen an.
Klares Ziel: Verbesserung der Versorgung
Prof. Dr. Stefan Wilm (Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin, HHU), Gastgeber der Gründungsfeier, erhofft sich vom WZA vor allem eine bessere allgemeinmedizinische Versorgung in NRW. „Dadurch, dass die universitären Standorte in NRW noch enger zusammenwachsen, können wir nicht nur die allgemeinmedizinische Forschung optimieren. Durch eine attraktive Aus- und Weiterbildung in der Allgemeinmedizin erhoffen wir uns auch, die Zahl der Absolventinnen und Absolventen in diesem wichtigen Fachgebiet zu erhöhen und so die medizinische Versorgung in NRW zu verbessern und Ärztemangel besser vorzubeugen – insbesondere auch in ländlichen Regionen. Schlussendlich können wir dadurch ganz konkret zu einer verbesserten Gesundheit der Menschen in NRW beitragen.“
Ministerin ist optimistisch
Auch Wissenschaftsministerin Brandes, die in einer Videobotschaft direkt zu den anwesenden Gästen bei der Gründungsfeier sprach, äußert sich optimistisch. „Mit dem Westdeutschen Zentrum für Allgemeinmedizin bündeln die medizinischen Fakultäten in Nordrhein-Westfalen ihre Kräfte. Damit machen wir das Studium der Allgemeinmedizin für Medizinstudentinnen und -studenten attraktiver und stärken die medizinische Versorgung durch Hausärztinnen und -ärzte.“
Die Leitung des WZA wird in Form einer rotierenden Leitungsstruktur, die alle neun universitären Standorte berücksichtigt, organsiert. Die rechtliche Stellung der einzelnen Standorte bleibt von der Gründung des WZA unberührt, die Universitäten sind weiterhin hoheitlich selbstständig.
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