Sars-Cov2-Langzeitstudie in Heinsberg startet in Kürze

Die Studie soll unter anderem die Immunität bereits genesener Personen und deren Einfluss auf das weitere Infektionsgeschehen untersuchen. Das Land NRW fördert das Forschungsprojekt der Universität Bonn mit knapp 800.000 Euro.

Weltkugel_Coronavirus
Wissenschaftler der Uni Bonn wollen untersuchen, ob Menschen nach einer Sars-CoV2-Infektion langfristig immun gegen eine weitere Ansteckung sind.
© Adobe Stock

Eine Karnevalssitzung im Februar diesen Jahres in Gangelt, Kreis Heinsberg, gilt als erstes „Super-Spreader-Event“ zu Covid-19 in Deutschland. Viele Menschen in der kleinen Gemeinde hatten sich mit dem neuen Coronavirus infiziert.

Ein Team der Universität Bonn um den Virologen Prof. Dr. Hendrik Streek hat im Rahmen der sogenannten „Heinsberg-Studie“ bereits anhand von Stichproben die Verbreitung des Virus in der Bevölkerung in Gangelt untersucht und festgestellt, dass bei 15% der getesteten  Einwohner das Virus selbst oder Antikörper dagegen nachweiswar waren.

Jetzt will das Forscherteam diese Ergebnisse weiter verfolgen:

Sind Personen, bei denen Antikörper gegen das Virus nachgewiesen wurden, wirklich gegen eine Neuinfektion immun? Falls ja, wie lange? Und kann diese vergleichsweise hohe Immunitätsrate in der Bevölkerung die weitere Ausbreitung des Virus verlangsamen, insbesondere bei einem potentiellen Wiederanstieg der Infektionszahlen im Herbst?

Diese Fragen sollen mittels einer Längsschnittstudie beantwortet werden. Dazu sollen zum einen die bereits früher getesteten Personen im Abstand von mehreren Monaten erneut untersucht werden. Zum anderen sollen zusätzliche Probanden erfasst werden, um neue Erkenntnisse zu den Infektionswegen in Familien zu gewinnen.

Die Studie wird in Kürze starten und soll bis Mai 2021 laufen. Sie wird vom Land NRW mit 800.000 Euro finanziert.

Weiterführende Informationen

Pressemitteilung der Uni Bonn


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