Neues Gutachten zu medizinischen Registern

Register liefern wichtige Daten für die Forschung. Ein neues Gutachten von TMF und BQS im Auftrag des BMG schafft einen Überblick über bestehende Register zu medizinischen Daten in Deutschland und gibt Handlungsempfehlungen für deren Weiterentwicklung: Ein Registergesetz und eine Zentralstelle werden empfohlen.

Ausschnitt Titelblatt Gutachten
© TMF/BQS

In Registern werden Daten für die medizinische Forschung standardisiert erhoben. Für die medizinische Forschung liefern sie wertvolle Daten. Sie können dazu beitragen, Risikofaktoren für das Auftreten bestimmter Gesundheitsprobleme besser zu verstehen. Außerdem unterstützen Register die Qualitätssicherung der Gesundheitsversorgung. Sie gehören neben klinischen Studien zu den wichtigsten Werkzeugen für die Erforschung neuer Therapien und zur Verbesserung etablierter Behandlungsmethoden.

Welche medizinischen Register in Deutschland bereits bestehen und wie diese weiterentwickelt werden können, beschreibt ein vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) beauftragtes Gutachten. Es wurde vom BQS Institut für Qualität und Patientensicherheit GmbH und der TMF – Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. erstellt und am 15.12.21 bei der TMF in Berlin präsentiert.

In Deutschland gibt es eine große Anzahl unterschiedlicher Register, mit denen verschiedene Ziele verfolgt werden. Das „Gutachten zur Weiterentwicklung medizinischer Register zur Verbesserung der Dateneinspeisung und -anschlussfähigkeit“ im Auftrag des BMG schafft nun erstmals eine differenzierte Übersicht über medizinische Register in Deutschland.

Registergesetz für einheitliche Rahmenbedingungen und Qualitätskriterien

Das Gutachten stellt zunächst die Registerlandschaft vor und erörtert die rechtlichen Rahmenbedingungen. TMF-Geschäftsführer Sebastian C. Semler: „Wir empfehlen auf Basis unseres Gutachtens, einen geeigneteren gesetzlichen Rahmen für medizinische Register zu schaffen. Wir begrüßen daher, dass im Koalitionsvertrag bereits vorgesehen ist, ein Registergesetz zur besseren wissenschaftlichen Nutzung von Registerdaten auf den Weg zu bringen. Wir werden diesen Prozess gemeinsam mit der medizinischen Register-Community unterstützen und begleiten.“

Gutachten empfiehlt Zentralstelle für medizinische Register

Im Resümee gehen die Autoren auf zehn Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der Registerlandschaft ein. Ziel der Empfehlungen ist es, Barrieren für den Betrieb und die Nutzung von Registern abzubauen, die Qualität der Register und die transparente Darstellung der Registerlandschaft zu fördern und die Einbeziehung der Register in die weitere Digitalisierungsstrategie im Gesundheitswesen zu bewirken.

Weitere Informationen

Pressemitteilung der TMF

Direkt zum Gutachten


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