Neuer Sonderforschungsbereich zur Bildgebung bei Entzündungen in Münster

Im neuen Forschungsprojekt „inSight – Darstellung organspezifischer Entzündung durch multiskalige Bildgebung“ befassen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der Frage, wie der Körper Entzündungen in unterschiedlichen Organen reguliert, und entwickeln hierzu eine spezifische Bildgebungsmethodik.

Sprecher des SFB „inSight“ ist der Nuklearmediziner Prof. Michael Schäfers (l.), stellvertretender Sprecher ist der Biochemiker Prof. Friedemann Kiefer.
Sprecher des SFB „inSight“ ist der Nuklearmediziner Prof. Michael Schäfers (l.), stellvertretender Sprecher ist der Biochemiker Prof. Friedemann Kiefer.
© Michael Kuhlmann

„Zu Entzündungen kommt es, wenn im Körper Gewebe geschädigt wird, beispielsweise bei Infarkten, Autoimmunkrankheiten und Infektionen“, erklärt SFB-Sprecher Prof. Dr. Michael Schäfers vom European Institute for Molecular Imaging (EIMI) der WWU. „Entzündungen sind Teil des Heilungsprozesses, können aber auch lebensbedrohlich werden oder chronisch verlaufen.“ Die Wissenschaftler wollen verstehen, welche zellulären Vorgänge in unterschiedlichen Organen für den Verlauf einer Entzündung entscheidend sind. Dafür integrieren sie verschiedene Bildgebungstechnologien von der Mikroskopie bis zur Ganzkörperbildgebung in ihre Untersuchungen und wollen Informationen von der einzelnen Zelle bis zum gesamten Organismus sowie von der Maus zum Menschen zusammenbringen. „Wir erwarten, durch diesen ganzheitlichen Blick Zusammenhänge zwischen zellulären Entzündungsmechanismen und der Funktion von Organen erkennen zu können“, erläutert Michael Schäfers.

Die multiskalige Bildgebung erfordere innovative Strategien für die Markierung von Zellen und für die Auswertung von Bilddaten. Daher arbeiten in dem SFB Mediziner, Naturwissenschaftler, Mathematiker und Informatiker eng zusammen. Langfristig könnten die Ergebnisse in neue Untersuchungsverfahren für klinische Bildgebungsmodalitäten münden und dazu beitragen, Entzündungen zu erkennen, eine geeignete Therapie zu finden und zu beurteilen, wie effektiv diese ist.

Der Verbund ist Teil des Forschungsschwerpunkts „Zelldynamik und Bildgebung“ der WWU. Ein Großteil der beteiligten Wissenschaftler verschiedener Fachbereiche hat zukünftig einen gemeinsamen Sitz im neuen Multiscale Imaging Centre, das derzeit an der Röntgenstraße in Münster gebaut wird.


Mehr Informationen

Zur Pressemitteilung beim idw.


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