Nationale Dekade gegen Krebs: Das erste Jahr

Vor einem Jahr wurde die Nationale Dekade gegen Krebs ausgerufen – Zeit für eine erste Bilanz. Bis zu vier neue Forschungsstandorte werden aktuell geplant und 62 Millionen Euro fließen in Vergleichs- und Optimierungsstudien.

Nationale Dekade gegen Krebs
Medizin der Zukunft: Prävention und individualisierte Behandlung.
© Adobe Stock

Deutschland will eine Vorreiterrolle beim Kampf gegen den Krebs übernehmen. Dazu vereint die Nationale Dekade gegen Krebs die wichtigsten Akteure der deutschen Krebsforschung. Dazu zählen unter anderem das BMBF, das DKFZ, medizinische Fachgesellschaften sowie Patientenorganisationen.

Es sollen neue Strukturen für die Krebsforschung aufgebaut werden. Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), aktuell in Dresden und in Heidelberg, soll um bis zu vier Standorte ausgebaut werden. Außerdem hat das BMBF für 13 sogenannte Vergleichs- und Optimierungsstudien bis zu 62 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Drei dieser geförderten Projekte werden von NRW aus koordiniert. Dabei handelt es sich um Studien zur optimierten Früherkennung von Brustkrebs (Universitätsklinikum Aachen), zur Medikamentenwirkung bei Haut- und Nierenkrebs (Universitätsklinikum Essen) sowie zu Diagnoseverfahren bei Prostatakrebs (Universitätsklinikum Düsseldorf).

Wichtige Themen der Krebsforschung der Zukunft sind Prävention sowie die individualisierte Medizin. Dazu müssen auch verstärkt digitale Strategien zum Einsatz kommen. Nur mit Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) können beispielsweise die erforderlichen, extrem großen Datenmengen ausreichend schnell ausgewertet werden.

Hintergrund

In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 500.000 Menschen an Krebs. Bis zum Jahr 2030 rechnen Expertinnen und Experten mit einem Anstieg der Neuerkrankungen auf etwa 600.000 Fälle jährlich. Krebs ist hierzulande die zweithäufigste Todesursache. Mittlerweile überleben 65 Prozent aller Erkrankten in Deutschland die ersten fünf Jahre nach der Diagnose. Dies ist ein großer Erfolg von Wissenschaft und Medizin. Doch beide Seiten, medizinische Forschung und Versorgung, können und müssen noch besser werden.

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