Münster: Überlegene Diagnostik bei Brustkrebs mit Tomosynthese

Die ToSyMa-Studie zeigt, dass die Brustrkebs-Diagnostik mittels Tomosynthese bisherigen Methoden überlegen ist.

Das ToSyMa-Forschungsteam freut sich über weitere vielversprechende Erkenntnisse aus seiner großflächigen Mammografie-Studie: Prof. Hans-Werner Hense, Prof. Stefanie Weigel, Prof. Walter Heindel, Dr. Laura Kerschke, Dr. Joachim Gerß (v. l.)
Das ToSyMa-Forschungsteam freut sich über weitere vielversprechende Erkenntnisse aus seiner großflächigen Mammografie-Studie: Prof. Hans-Werner Hense, Prof. Stefanie Weigel, Prof. Walter Heindel, Dr. Laura Kerschke, Dr. Joachim Gerß (v. l.)
Foto: WWU – E. Wibberg

Tomosynthese, ein modernes Verfahren zur Brustkrebsdiagnostik, wird von der weltweit größten randomisierten, kontrollierten ToSyMa-Studie zur Brustkrebs-Früherkennung, auf Herz und Nieren geprüft. Die neue Technologie führt verglichen mit der Standardmethode zu einer deutlich höheren Detektionsrate und das sogar bei Frauen mit extrem dichtem Brustdrüsengewebe, was nicht nur als Risikofaktor gilt, sondern auch die Diagnostik erheblich erschwert. Abhilfe schaffen könnte die Digitale Brust-Tomosynthese. Die Ergebnisse wurden nun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster in der Fachzeitschrift Radiology veröffentlicht.

Neues von ToSyMa-Studie zur Brustkrebs Diagnostik

Die weltweit größte randomisierte, kontrollierte Studie zur Brustkrebs-Früherkennung kann einen weiteren Erfolg verbuchen – insbesondere für Frauen mit extrem dichtem Brustdrüsengewebe. Derartiges Gewebe bedeutet nicht nur einen erhöhten Risikofaktor der Brustkrebsentwicklung, sondern erschwert durch Gewebeüberlagerungen auch die Diagnostik oder kann sie durch Mammographie unmöglich machen. Abhilfe schaffen könnte die Digitale Brust-Tomosynthese (DBT), eine Weiterentwicklung der bisherigen Standardmethode zur Brustkrebsdetektion. Das Verfahren, das zur Entdeckung von Mammakarzinomen auf dem Prüfstand steht, schlägt laut jüngsten Ergebnissen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster an – auch bei Frauen mit extrem hoher Brustdichte. Die Ergebnisse wurden nun in der Fachzeitschrift Radiology veröffentlicht.

Noch sind die Auswertungen der ToSyMa-Studie noch nicht komplett abgeschlossen. Für den Leiter der Forschungsgruppe Prof. Dr. Walter Heindel steht trotzdem fest: Verglichen mit der Standardmethode der digitalen Mammographie führt die DBT in Kombination mit synthetischer Mammographie zu mehr invasiven Brustkrebsdiagnosen.

Nutzen für die Versorgung wird untersucht

Die aktuelle ToSyMa-Subanalyse konzentrierte sich auf die Brustkrebsdiagnostik in den vier Brustdichtekategorien. Die Detektionsrate von invasiven Brustkrebs-Diagnosen mittels Tomosynthese unter den Studienteilnehmerinnen, die ein extrem dichtes Brustdrüsengewebe haben, war um etwa 250 Prozent höher als bei der Standardmethode der digitalen Mammographie. „Das legt nahe, dass ein Mammographie-Screening mit digitaler Brust-Tomosynthese radiologische Summationseffekte und Überlagerungseffekte deutlich mindert und den Grenzen der digitalen Mammographie entgegenwirkt“, so Studienmanagerin Prof. Dr. Stefanie Weigel.

Inwieweit die höhere Brustkrebs-Erkennungsrate zu einem höheren Grad an Frauengesundheit führt, gilt es noch herauszufinden. „Um den langfristigen Nutzen der gesteigerten invasiven Brustkrebsdetektion zu bewerten, werden Daten aus dem Krebsregister zur Nachbeobachtung in die Studie integriert, in der ToSyMy-Phase 2. Der positive Effekt der Brustkrebs-Früherkennung durch das digitale Mammographie-Screening auf die Senkung der Brustkrebs-spezifischen Sterblichkeit zeigt sich für Deutschland bereits. Die Weiterentwicklung der Mammographie-Technik könnte die Effektivität des Screenings vor allem bei Frauen mit dichtem Brustgewebe weiter verstärken“, resümiert Studienleiter Walter Heindel.


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