15.04.2024
Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat die herausragende Forschung von Direktor Ralf Adams vom Max-Planck-Institut (MPI) für molekulare Biomedizin mit einem „ “ gewürdigt. Mit der begehrten fünfjährigen Förderung erforscht der Biochemiker die Rolle von Blutgefäßen beim altersbedingten Verlust von Knochenmasse. Ergebnisse aus der geförderten Forschung bilden die Grundlage für zukünftige Ansätze, die Gefäßzellen für die Prävention von Knochenschwund und zur Behandlung von Osteoporose nutzen sollen.
Blutgefäße spielen wichtige Rolle
Beim gesunden Altern, aber auch bei der Osteoporose, wird der Verlust von mineralisiertem Knochen durch ein Ungleichgewicht zwischen Knochenaufbau und -abbau verursacht. Etwa ein Fünftel der über 50-jährigen Frauen in Europa sind von Osteoporose betroffen. Blutgefäße sind im Skelettsystem reichlich vorhanden sind und spielen eine wichtige Rolle. Dennoch werden sie derzeit bei der Behandlung der Osteoporose nicht berücksichtigt.
Jüngste Arbeiten von Ralf Adams haben bereits grundlegende Einblicke in die Organisation des Knochengefäßsystems der Maus geliefert. In verschiedenen Regionen des Knochens finden sich unterschiedliche Arten kleiner Blutgefäße, sogenannter Kapillaren. Auch die Endothelzellen, d.h. die Zellen der innersten Schicht der röhrenförmigen Blutgefäße, sind regional und funktional spezialisiert. Ein bestimmter Kapillartyp ist bei älteren Tieren weitgehend verschwunden, während andere Blutgefäße mit dem Alter zunehmen.
Wie kann man Knochenschwund verhindern?
Mit der Förderung durch den neuen
wollen Ralf Adams und sein Team Einzelzell-RNA-Sequenzierung mit fortgeschrittener Immunfärbung und Bildgebung kombinieren, um eine weitere, neue Subpopulation von Endothelzellen im Mausmodell genauer zu charakterisieren. Diese Kapillaren kommen vor allem in den Bereichen des Skelettsystems vor, wo knochenbildende und -abbauende Zellen aktiv sind. In dem neu geförderten Projekt wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herausfinden, wie die Endothelzellen des neuen Kapillartyps den Knochenumbau steuern und wie man eingreifen kann, um Knochenschwund zu verhindern. Dabei interessieren sich die Forscherinnen und Forscher vor allem für den Einfluss von Geschlecht und Alter.Experimente im Tiermodell werden genutzt, um das Zusammenspiel von Blutgefäßen und bestehenden Therapien gegen Osteoporose, die auf knochenbildende Osteoblasten oder knochenabbauende Osteoklasten abzielen, aufzuklären. Später sollen diese Erkenntnisse mit Gewebeproben aus Patienten und Versuchen an kultivierten Zellen auf den Menschen übertragen werden.
Die aktuelle Förderung durch den Europäischen Forschungsrat beträgt rund 2,5 Millionen Euro. Damit erhält Ralf Adams bereits den dritten
in Folge für seine Forschung zu Blutgefäßen im Knochen.Die Förderung zählt zu den renommiertesten und wettbewerbsintensivsten in der EU. Sie bietet Spitzenforscherinnen und -forschern die Möglichkeit, ehrgeizige, von Neugier getriebene Projekte zu verfolgen. Diese können zu großen wissenschaftlichen Durchbrüchen führen.
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