Münster: Fraunhofer-Institut eröffnet neuen Standort an der FH Münster

Cybersicherheit in der Medizin im Fokus: Das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT eröffnet einen neuen Standort an der FH Münster.

Aufnahme der vier Personen vor einem großen Bildschirm, auf dem Abteilungen und Forschungsgruppen der FH Münster und des Fraunhofer SIT dargestellt sind.
FH-Präsident Prof. Dr. Frank Dellmann (2. v. l.) und Prof. Dr. Sebastian Schinzel (2. v. r.) Leiter der neuen Forschungsabteilung des Fraunhofer SIT, freuen sich über die Kooperation. Dr. Christoph Saatjohann (l.) und Fabian Ising, bisher Doktoranden im Labor für IT-Sicherheit der Hochschule, verstärken künftig Schinzels Team.
© FH Münster/Jana Bade

Cybersicherheit in der Medizin steht künftig im Fokus eines neuen Standorts des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie SIT an der FH Münster. Hier entsteht unter Leitung von Prof. Dr. Sebastian Schinzel auf dem Steinfurter Campus der Hochschule die neue Forschungsabteilung „Applied Cryptography and Medical IT Security“. Schinzel hat seit 2013 eine Professur für IT-Sicherheit am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik.

Forschung orientiert sich an Bedürfnissen von Krankenhäusern, Arztpraxen und Medizingeräteherstellern

Die Forschung der neuen Abteilung an der FH Münster orientiert sich eng an den Bedürfnissen von Krankenhäusern, Arztpraxen und anderen medizinischen Einrichtungen sowie von Medizingeräteherstellern. Wie kann man die medizinische IT gegen Cyberangriffe schützen und konform zu rechtlichen Anforderungen gestalten? Wie sichert man vernetzte medizinische Geräte gegen Hackerangriffe? Und wie schützt man sensible Gesundheitsdaten und interne Krankenhausprozesse vor fremdem Zugriff? Mit solchen und ähnlichen Fragen wird sich das neue Team beschäftigen.

Resilienz als Thema

Auch Resilienz ist ein Thema für die neue Abteilung. „Zahlreiche erfolgreiche Cyberangriffe auf Krankenhäuser in der letzten Zeit zeigen, dass diese in der Praxis nicht hinreichend gegen Angriffe geschützt sind. Angriffsdetektion und -reaktion gewinnen somit an Stellenwert“, erklärt Schinzel. So beschäftigt er sich schon länger auch damit, wie ein Krankenhaus mitten in einem Cyberangriff trotzdem noch einen funktionierenden Notbetrieb gewährleisten kann. Seine Expertise wird Schinzel auch im Weiterbildungsangebot des Fraunhofer-Lernlabors Cybersicherheit einbringen. Dort sind Kurse im Bereich IT-Sicherheit im Gesundheitssektor sowie in angewandter Kryptografie geplant.

Zahlreiche erfolgreiche Cyberangriffe auf Krankenhäuser in der letzten Zeit zeigen, dass diese in der Praxis nicht hinreichend gegen Angriffe geschützt sind. Angriffsdetektion und -reaktion gewinnen somit an Stellenwert.
Prof. Dr. Sebastian Schinzel, Leiter der neuen Forschungsabteilung des Fraunhofer SIT

Systemrelevanter Bereich

Der neue Standort in Steinfurt wird der dritte größere inländische Forschungsstandort des Fraunhofer SIT. Die anderen beiden sind Darmstadt und Sankt Augustin. Mit der FH Münster erhält das Institut eine weitere akademische Partnerin mit einer engen gewachsenen Kooperation zwischen Medizin und Technik. „Das Präsidium freut sich sehr über diese überaus wichtige Zusammenarbeit unter der Leitung von Prof. Dr. Sebastian Schinzel zur Erhöhung der IT-Sicherheit in einem systemrelevanten Bereich“, betont FH-Präsident Prof. Dr. Frank Dellmann.

Das Fraunhofer SIT

Das Fraunhofer SIT zählt zu den weltweit führenden Forschungseinrichtungen für Cybersicherheit und Privatsphärenschutz. Das Institut gehört zu den Impulsgebern der internationalen IT-Sicherheitslandschaft und ist Teil des Nationalen Forschungszentrums für angewandte Cybersicherheit ATHENE in Darmstadt. ATHENE ist das europaweit größte Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheitsforschung und ein wesentlicher Bestandteil der Cybersicherheitsstrategie des Bundes und des Landes Hessen. Am neuen Standort des Fraunhofer SIT wird auch eng mit ATHENE-Wissenschaftler:innen zusammengearbeitet.


Am 01. März 2023 veröffentlichte das Cluster Medizin.NRW das Whitepaper „Digitale Medizin in NRW – Best Practice für Translation“.

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