21.04.2023
Wir konnten in unserer Analyse zeigen, dass die Mangelversorgung von Männern und Frauen mit pAVK sowohl die Diagnose als auch Therapie und Nachsorge umfasst. Allerdings ist das bei Frauen noch deutlicher ausgeprägt als bei Männern.
Wer an der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK), eine Durchblutungsstörung der Becken- und Beinarterien als Folge der Arteriosklerose leidet, wird in Deutschland leider häufig nicht leitliniengerecht und daher mangelhaft versorgt. Besonders für Frauen mit einer pAVK im fortgeschrittenen Krankheitsstadium der „kritischen Extremitätenischämie“ trifft dies zu.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung von AOK-Krankenkassendaten zu rund 200.000 stationär an pAVK behandelten Patient:innen. In diesem Stadium der pAVK treffen oftmals mehrere Risikofaktoren wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Rauchen und Fettstoffwechselstörungen sowie Begleiterkrankungen wie chronische Herz- oder Niereninsuffizienz zusammen.
Studie erhält Wissenschaftspreis der Josef-Freitag-Stiftung
Die 2022 im European Heart Journal publizierte Studie hat diese Defizite in der Versorgung von Patient:innen mit pAVK offengelegt und wurde dafür nun von der Deutschen Herzstiftung und dem DGK-Zentrum für Kardiologische Versorgungsforschung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) mit dem Wissenschaftspreis der Josef-Freitag-Stiftung (Dotation 10.000 Euro) ausgezeichnet. Die Ergebnisse der Arbeit sollen in den neuen Leitlinien zur Versorgung bei pAVK implementiert werden.
Die Versorgungsanalyse von Dr. Makowski und Kollegen liefert nicht nur ein genaues Bild der Versorgungssituation bei Männern und Frauen mit pAVK über einen Zeitraum von neun Jahren, sondern trägt aufgrund ihrer Forschungsergebnisse auch zu einer besseren leitliniengerechteren Versorgung von Menschen mit pAVK bei
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