Kölner Forscher erhält Förderung für klinische Forschung

Drei Else Kröner Clinician Scientist Professuren 2023 in Höhe von jeweils 1,1 Millionen Euro vergeben.

Philipp Schommers bei der Durchführung eines Versuches in Laboren der Universität zu Köln, Clinician Scientist Professur
Philipp Schommers bei der Durchführung eines Versuches in Laboren der Universität zu Köln
© Patrick Pollmeier | paddelproduction

Optimale Vereinbarkeit von Patientenversorgung und Forschung: Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) vergibt bereits zum fünften Mal in Folge drei Else Kröner Clinician Scientist Professuren. Die Professuren sind jeweils mit 1,1 Millionen Euro für maximal zehn Jahre ausgestattet. Unter der Voraussetzung einer positiven Zwischenevaluation nach fünf Jahren. Pro Fakultät war eine Bewerbung zulässig.

Um die anwendungsbezogene und patientenorientierte medizinische Forschung zu verbessern, müssen Ärztinnen und Ärzte als sogenannte Clinician Scientists klinische Praxis und Forschung miteinander verknüpfen. Die Attraktivität des Clinician-Scientist-Berufswegs ist noch immer begrenzt. Nach nach Ablauf bestehender Programme fehlt es an geeigneten Anschlusspositionen. Als einen Lösungsansatz schreibt die EKFS seit 2019 jährlich drei Else Kröner Clinician Scientist Professuren aus.

„Sie bieten Ärztinnen und Ärzten mit herausragenden Leistungen in Patientenversorgung und Forschung die Möglichkeit, langfristig die Hälfte ihrer Arbeitszeit für Forschung und die andere Hälfte für Lehre und Patientenversorgung zu verwenden“, erläutert Prof. Dr. Michael Madeja, Vorstandsvorsitzender der EKFS. Aus 19 Bewerbungen wurden in einem mehrstufigen Auswahlverfahren drei Bewerber ausgewählt.

Optimierung der Entwicklung und Gabe von antiinfektiven Antikörpern

PD Dr. Dr. Philipp Schommers, Klinik I für Innere Medizin, Universitätsklinikum Köln, erhält die Förderung für eine der Clinician Scientist Professuren. Monoklonale Antikörper (mAb) haben in den letzten zwei Jahrzehnten die Behandlung von Autoimmunerkrankungen und Krebs revolutioniert. Und in jüngster Zeit werden zunehmend auch mAb entwickelt, die direkt gegen Viren und Bakterien gerichtet sind. Diese antiinfektiven mAb haben einzigartige Eigenschaften, die sie zu vielversprechenden Wirkstoffen für neuartige Behandlungs- und Präventionsstrategien gegen ein breites Spektrum von Viren und Bakterien machen.

Für eine breitere klinische Anwendung fehlt es den Ärztinnen und Ärzten jedoch häufig noch an Erfahrung mit dieser neuen Medikamentenklasse. Zudem besteht ein dringender Bedarf an neuen Antikörpern, die ein noch breiteres Erregerspektrum bekämpfen, Resistenzen vermeiden können und sich in klinischen Studien als sicher und wirksam erweisen. Im Rahmen des Projektes verfolgt PD Dr. Dr. Philipp Schommers daher die Förderung der klinischen Kompetenz im Umgang mit antiinfektiven mAb durch umfassende Trainings- und Mentoring-Programme. Die Identifizierung von verwundbaren Angriffspunkten auf der Oberfläche von Bakterien und Viren, um diese mit neuen Antikörpern angreifen zu können. Zudem plant Dr. Schommers den Aufbau einer klinischen Studienplattform, um neue mAb-basierte Therapiestrategien schnell an Patienten zu testen. www.schommers-lab.cmmc-uni-koeln.de

Weitere Clinician Scientist Professuren

Die beiden anderen ausgewählten Bewerber:innen sind PD Dr. Natascha Köstlin-Gille, Abteilung Neonatologie vom Universitätsklinikum Heidelberg mit Perinataler Immunologie und Dr. Jonas C. Schupp, Klinik für Pneumologie und Infektiologie, Medizinische Hochschule Hannover. Sein Thema ist die Translationale Präzisionsmedizin chronischer Lungenerkrankungen.


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