01.03.2024
Der Wirkstoff Rapamycin kann bei Versuchstieren die Lebens- und Gesundheitsspanne verlängern. Normalerweise wird er in der Krebstherapie und nach Organtransplantationen eingesetzt. Um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden, ist es wichtig zu verstehen, wie Rapamycin die Lebensdauer verlängert.
„Wir wissen, dass Rapamycin die Lebensdauer über zwei Mechanismen verlängert: eine gesteigerte Autophagie und eine verminderte Aktivität eines Proteins namens S6K. Es wurde gezeigt, dass Mäuse, bei denen S6K verändert ist, länger leben. Aber der Mechanismus, durch den S6K die Lebensspanne verlängert, ist unklar“, sagt Sebastian Grönke, Mitautor der Studie.
Bessere Immunfunktion im Alter dank Endolysosomen
Die Forschenden konnten zeigen, dass eine veränderte Aktivität von S6K die Endolysosomen beeinflusst. Diese bauen Material in den Zellen ab und spielen eine wichtige Rolle bei der Regulation verschiedener zellulärer Prozesse, zum Beispiel bei Entzündungsreaktionen. „Wenn wir die Aktivität von S6K oder das Entzündungssignal im Fettkörper unterdrückten, lebten die Fliegen länger, zeigten im Alter eine bessere Immunfunktion, und konnten bakterielle Infektionen effizienter zu beseitigen“, erklärt Pingze Zhang, Erstautor der Studie. „Letztlich gehen wir davon aus, dass die Endolysosomen den altersbedingten Anstieg entzündungsfördernder Faktoren verhindern und Rapamycin genau dort angreift“, fasst Sebastian Grönke zusammen.
Syntaxin 13: Ein Bindeglied, das auch in Mäusen gefunden wurde
Zusätzlich identifizierten die Forschenden ein wichtiges Bindeglied zwischen dem endolysosomalen System und der altersbedingten Entzündung: das Protein Syntaxin 13. Dieses Protein ist in der Leber von mit Rapamycin behandelten Mäusen erhöht. Das deutet darauf hin, dass die Regulierung des endolysosomalen Systems und die Kontrolle der Entzündungswege während des Alterns bei Fliegen und Mäusen ähnlich ist.
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