IQWiG: Helfen Apps Betroffenen bei der Bewältigung einer generalisierten Angststörung?

Es gibt Hinweise auf positive Effekte im Vergleich zu keiner Behandlung. Stellungnahmen zum vorläufigen ThemenCheck-Bericht bitte bis zum 19.12.2023.

Symbolbild: digitale Anwendungen zur Behandlung einer generalisierten Angststörung bei Jugendlichen und Erwachsenen.
Symbolbild: digitale Anwendungen zur Behandlung einer generalisierten Angststörung bei Jugendlichen und Erwachsenen. © AdobeStock | Prockstock-studio

Im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) untersucht derzeit ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter der Federführung der Gesundheit Österreich GmbH den Nutzen von digitalen Anwendungen zur Behandlung einer generalisierten Angststörung bei Jugendlichen und Erwachsenen.

Vorläufiges Ergebnis: Im Vergleich zu keiner Behandlung können Personen mit generalisierter Angststörung von digitalen Interventionen, die auf kognitiver Verhaltenstherapie beruhen, zumindest kurzfristig profitieren. Das beauftragte Wissenschaftsteam fand Hinweise auf positive Effekte bei Krankheitssymptomatik, Lebensqualität und Alltagsfunktionen.

Allerdings lässt die bisherige Studienlage keine Aussage zu langfristigen oder möglicherweise unerwünschten Effekten zu. Ebenso fehlen Vergleiche von digitalen Interventionen mit einer Face-to-Face-Psychotherapie oder einer Pharmakotherapie.

Das IQWiG bittet um Stellungnahmen

Zu dem nun vorliegenden vorläufigen Bericht bittet das IQWiG bis zum 19.12.2023 (23:59 Uhr) an berichte@iqwig.de um Stellungnahmen. Es handelt sich dabei um eine Gesundheitstechnologie-Bewertung (engl. Health Technology Assessment = HTA) im Rahmen des IQWiG-Verfahrens ThemenCheck Medizin. Die Fragestellungen der ThemenCheck-Berichte gehen stets auf Vorschläge von Bürgerinnen und Bürgern zurück. Bitte berücksichtigen Sie die Informationen zum Stellungnahmeverfahren.

Alle interessierten Personen, Institutionen und (Fach-)Gesellschaften können Stellungnahmen abgeben. Gegebenenfalls führt das IQWiG eine wissenschaftliche Erörterung zur Klärung von weitergehenden Fragen aus den schriftlichen Stellungnahmen durch. Die Ergebnisse aus der Anhörung können zu Änderungen und/oder Ergänzungen des vorläufigen Berichts führen.

Die ThemenCheck-Berichte werden nicht vom IQWiG selbst verfasst, sondern von externen Sachverständigen. Deren Bewertung wird gemeinsam mit einer allgemein verständlichen Kurzfassung (ThemenCheck kompakt) und einem IQWiG-Herausgeberkommentar veröffentlicht.


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