19.12.2022
Erfolgreicher Transfer
Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) hat Beschlüsse zu acht beendeten Förderprojekten gefasst und auf seiner Website veröffentlicht. Dargelegt wird, ob und inwieweit die erprobten Ansätze in die Versorgung überführt werden sollten beziehungsweise wie mit den gewonnenen Erkenntnissen umzugehen ist. Bei positiven Transferempfehlungen werden Organisationen und Institutionen im Gesundheitswesen gebeten, diese innerhalb ihrer Zuständigkeit zu berücksichtigen. Bei vier Projekten ist das der Fall:
- Das Projekt GOAL-ASV hat untersucht, welche Faktoren den bundesweiten Aufbau des Angebots „Ambulante spezialfachärztliche Versorgung“ beeinflussen.
- Im Projekt KuMS ist man verschiedenen Fragen nachgegangen, die für Frauen mit Multipler Sklerose vor, während und nach einer Schwangerschaft relevant sein können.
- Das Projekt RemugVplan entwickelte ein Modell, das beispielhaft für Sachsen den Versorgungsbedarf für hochbetagte und mehrfach erkrankte Patientinnen und Patienten prognostiziert.
- Ziel des Projekts TELE-QOL war es, ein Instrument zur Erfassung der Lebensqualität in der telemedizinischen Versorgung zu entwickeln, um die Patientenperspektive bei telemedizinischen Anwendungen besser erfassen zu können.
Kinderwunsch und Multiple Sklerose (KuMS) – Ein Balanceakt für werdende Mütter und ihre Kinder?
Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Nervensystems mit einem oft schubförmigen Verlauf. 70 Prozent der Betroffenen in Deutschland sind Frauen. Typischerweise beginnt die Erkrankung im gebärfähigen Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Projekt KuMS hat unter anderem erfolgreich untersucht, wie sich die Vorbehandlung und das Absetzen von bestimmten MS-Medikamenten auf die Krankheitsaktivität während und nach der Schwangerschaft auswirken. Die Ergebnisse erweitern die bisherigen Erkenntnisse zu den Auswirkungen einer MS-Therapie auf Schwangerschaft, Geburt und Kind und können in die Beratung und Entscheidungsfindung der Frauen mit Kinderwunsch einfließen. Zudem werden weitere konkrete Forschungsbedarfe aufgezeigt.
Der Innovationsausschuss wird die Projektergebnisse unter anderem an die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e. V., das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und das Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin weiterleiten.
Konsortialführerin ist die Ruhr-Universität Bochum, Projektleiterin ist PD Dr. Kerstin Hellwig (Neurologie St. Josef Hospital). Konsortialpartner sind die Universität Duisburg-Essen sowie die AOK Rheinland/Hamburg.
Weitere Informationen
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