Innovationsausschuss des G-BA: Projekte zum Thema Multiple Sklerose

Zum Welt-MS-Tag am 30. Mai informiert der G-BA zu laufenden Projekten zum Thema Multiple Sklerose.

Symbolbild: Multiple Sklerose
© Adobe Stock

Die Multiple Sklerose (MS) zählt zu den häufigsten chronisch-entzündlichen Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Weltweit leben etwa 2,8 Millionen Menschen mit MS. Jedes Jahr wird bei mehr als 15.000 Menschen – allein in Deutschland und in der Regel bei Menschen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr – MS neu diagnostiziert. Weil ihr Verlauf nicht vorhersehbar ist und individuell sehr unterschiedlich sein kann, wird MS auch als „Krankheit mit tausend Gesichtern“ bezeichnet.

Frauen erkranken sehr viel häufiger als Männer; bei jeder Patientin und jedem Patienten aber können individuelle Gewebeschäden und Vernarbungen in Gehirn und Rückenmark entstehen und unterschiedlich ausgeprägt sein. Die Ursachen für die meist in Schüben verlaufende Erkrankung sind nicht vollständig geklärt. MS ist nicht heilbar, kann jedoch durch die jeweils passende Therapie positiv beeinflusst werden. Dabei geht es vor allem darum, Symptome zu lindern und ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

Immer am letzten Mittwoch im Mai – 2023 also am 30. Mai – soll der Welt-MS-Tag auf die Erkrankung und die Bedürfnisse der Betroffenen aufmerksam machen. In diesem Jahr steht der Welt-MS-Tag unter dem Motto geMeinSam. An allen drei Projekten sind Akteur:innen aus NRW beteiligt. Zwei von drei Projekten werden sogar aus NRW heraus koordiniert.

MSnetWork: Für den Alltag stark machen

Multiple Sklerose kann das Leben von Betroffenen massiv einschränken und mittelfristig zu einer Arbeitsunfähigkeit führen. Das Projekt MSnetWork möchte dem entgegenwirken und die Lebensqualität von Erkrankten verbessern.

Das Projekt zielt auf die Verbesserung der Gesundheit und Verhinderung/Reduzierung der Arbeitsunfähigkeit von chronisch Erkrankten. Im Erfolgsfall werden Arbeitsunfähigkeits- sowie Krankengeldbezugszeiten reduziert und es wird chronisch Erkrankten eine Teilhabe im Sinne einer selbstbestimmten Lebensführung ermöglicht.

Weitere Informationen finden Sie auf der Projektwebsite von MSnetWork.

Multiple Sklerose: Kombinierte Datenquellen zeigen Nebenwirkungen auf

Bei der Behandlung von Multipler Sklerose helfen zahlreiche neue Medikamente. Mögliche seltene unerwünschte Nebenwirkungen dieser Medikamente will das Projekt VerSi-MS-PV dank verschiedener Datenquellen besser erfassen. Koordiniert wird das Projekt von Prof. Dr. med. Klaus Berger vom Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

KOKOS-MS: Care- und Case-Management bei Multipler Sklerose

Mit fortschreitender Erkrankung erleben Menschen mit Multipler Sklerose immer stärkere Einschränkungen in der Gestaltung ihres Alltags. Das Projekt KOKOS-MS etabliert eine feste, koordinierende Ansprechperson. Diese soll helfen die vielfältigen Belange von MS-Betroffenen zu regeln. Koordiniert wird das Projekt von Prof. Dr. Heidrun Golla vom Zentrum für Palliativmedizin des Universitätsklinikums Köln.


Weitere Informationen

Weitere Neuigkeiten aus NRW zu Innovationen, Forschungsergebnissen und Entwicklungen der innovativen Medizin finden Sie bei unseren News.


Beitrag teilen:
X
LinkedIn
Mail
Link kopieren