19.02.2021
Ein internationales Konsortium aus 14 internationalen Einrichtungen in 4 europäischen Ländern hat den Zuschlag für ein Projekt im Rahmen der europäischen Forschungsförderung Horizon 2020 erhalten. Das Projekt läuft unter dem Titel „RETENTION – Heart Failure Patient Management and Interventions using continuous Patient Monitoring Outside Hospitals and Realworld Data„. Forschende aus der Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen sind daran beteiligt. Im Rahmen einer innovativen klinischen Studie sollen Menschen untersucht werden, die unter einer schweren Herzschwäche leiden. Die Besonderheit liegt dabei in der Art der Datenerhebung, denn zur Erfassung von Gesundheitsdaten setzt man tragbare Mini-Computer ein (Wearables), deren Aufzeichnungen mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) ausgewertet werden sollen.
Untersucht wird, inwiefern intensivierte Behandlungsformen die Entwicklung einer Herzinsuffizienz beeinflussen. „Ziel unserer Studie ist, die medizinische Versorgung von schwer herzinsuffizienten Patientinnen und Patienten individuell zu optimieren“, erläutert Priv.-Doz. Dr. Bastian Schmack, Geschäftsführender Oberarzt und Leiter des Bereichs Herzinsuffizienzchirurgie der Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie am Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum (WHGZ) des Universitätsklinikums Essen (UK Essen).
Im Verlauf der Studie werden die Teilnehmenden nicht nur ambulant am UK Essen untersucht: Deren körperliche Aktivitäten, im privaten wie im beruflichen Umfeld, protokollieren die Forschenden mithilfe von medizinischen Wearables. Diese Computer im Miniformat werden am Körper getragen und messen beispielsweise Schlafphasen und Herzfunktionen der Probandinnen und Probanden sowie Echtzeit-Umweltbedingungen wie Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Datenerfassung erfolgt digital und gesichert über eine neu entwickelte zentrale IT-Plattform. Bei der Auswertung soll Künstliche Intelligenz (KI) unterstützen. „Auf diese Weise, so unsere Hypothese, können Komplikationen vermieden und Therapieergebnisse bereits aus der Ferne infolge eines engen und greifbaren Monitorings verbessert werden“, resümiert Priv.-Doz. Dr. Schmack.
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Zur Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
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