Forscherteam aus Bern und Bochum entwickelt schnelleren Test für Corona-Antikörper

Die Menge an neutralisierenden Antikörpern im Blut gibt Auskunft darüber, ob jemand immun gegen Sars-Cov-2 ist oder ob eine Impfung erfolgreich war. Der hier vorgestellte Test auf diese Antikörper ist deutlich schneller und einfacher das bislang verwendete Verfahren.

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Je weniger Zellen grün leuchten, desto mehr neutralisierende Antikörper sind vorhanden.
© FSVO/Renate Boss

Um die Menge neutralisierender Antikörper gegen das neuartige Coronavirus und damit die Immunität zu bestimmen, muss bislang ein Neutralisationstest mit infektiösen Coronaviren durchgeführt werden. Das dauert zwei bis drei Tage und erfordert ein Hochsicherheitslabor.

Um das Verfahren schneller und weniger aufwändig zu machen, haben die Forscher ein anderes, nicht vermehrungsfähiges Virus verwendet. In diesem tauschten sie Proteine der Virushülle gegen das sogenannnte Spike-Protein von Sars-Cov-2 aus, das den Eintritt des Virus in Körperzellen vermittelt.

„Dadurch werden die Viren für Antikörper gegen Sars-Cov-2 identifizierbar“, erklärt Erstautorin Toni-Luise Meister von der Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie der Ruhr-Universität Bochum. „Die Antikörper binden an die so veränderten Viren und neutralisieren sie, sodass sie nicht mehr in Wirtszellen eindringen können.“

Das harmlose Virus ist zudem so verändert, dass es grün leuchtet. Infizierte Zellen leuchten entsprechend ebenfalls grün. Je weniger davon nachweisbar sind, desto mehr neutralisierende Antikörper waren vorhanden.

Das neue Testverfahren dauert nur 18 Stunden statt wie bisher zwei bis drei Tage und kann in fast jedem medizinischen Labor durchgeführt werden.

Weitere Informationen

Pressemitteilung der Ruhr-Universität Bochum

Zur Originalveröffenlichung


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