27.10.2022

©UDE/Frank Preuß
Rund 500.000 Menschen erkranken in Deutschland pro Jahr an Krebs; die Zahl liegt in Europa im Mittelfeld. „Ich möchte herausfinden, mit welchen molekularen Mechanismen Tumorzellen den Primärtumor verlassen und zu anderen Organen des Körpers streuen. Wie er also metastasieren kann. Das ist noch nicht ganz verstanden, obwohl an Metastasierung die meisten Krebskranken sterben“, sagt Grüner. Sie untersucht das seit 2017 am UK Essen, wo sie bisher die Emmy Noether-Nachwuchsgruppe Molekulare Tumorpathologie leitete. Nun analysiert die Professorin, wie Krebszellen auf Veränderung in ihrer Umwelt reagieren. Neben genetischen Faktoren fokussiert sie sich auf erworbene Eigenschaften und den Stoffwechsel (Metabolismus) der Zellen. Methodisch nutzt sie etwa 3D Organoid-Kulturen, mit denen die Komplexität von Organen nachgeahmt wird, und das DNA-Barcoding, mit dem Tumorzellen genetisch markiert werden und sich bei der Metastasierung und Therapie verfolgen lassen.
Um den Stoffwechsel geht es der 39-Jährigen auch bei zwei aggressiv metastasierenden Tumorarten: dem Krebs der Bauchspeicheldrüse (PDAC) und der Lunge (NSCLC). Beim NSCLC fragt sie, wie der Metabolismus der Mitochondrien den Tumor mit Energie versorgt und die Streuung beeinflusst. Die Deutsche Krebshilfe unterstützt die Entwicklung neuer Lungenkrebs-Therapien mit 230.000 Euro. Beim PDAC analysiert sie, wie wichtig beim Streuen der Lipidstoffwechsel ist, über den Fette verarbeitet werden. Dafür erhält sie etwa 2 Mio. Euro von der DFG im Emmy Noether-Exzellenzprogramm.
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