Essen: Killerzellen mit Erinnerung

Unser Körper kämpft regelmäßig – gegen Viren, Gifte und entartete Zellen. Hilfe kommt unter anderem von natürlichen Killerzellen. Dr. Elisabeth Littwitz-Salomon möchte sie für Therapien gegen Krebs und Virusinfektionen besser ausstatten.

Elisabeth Littwitz-Salomon hat die Juniorprofessur für Immunzell-Metabolismus bei Infektion und Krebs an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) angenommen.
© Stiftung Universitätsmedizin / Mirko Raatz

Natürliche Killerzellen (NK-Zellen) gehören zu den Lymphozyten, sie entwickeln sich aus dem Rückenmark und sind dem Menschen angeboren. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, von Tumoren befallene oder virusinfizierte Zellen abzutöten. „Mich interessiert, wie die NK-Zellen vorgehen, wenn das Virus seine Wirtszellen infiziert und Gene in die Wirtszelle einbaut“, sagt Littwitz-Salomon. Dieser Einbau passiert etwa bei Infektionen mit HIV, dem Humanen Immundefizienz-Virus. Die UDE-Professorin untersucht, welche Moleküle für die Immunantwort wichtig sind und wie sich andere Zellen an der Abwehr beteiligen. „Mein Fokus liegt auf dem Stoffwechsel der NK-Zellen. Welche Nährstoffe benötigen sie, um die virusinfizierten Zellen auszuschalten? Derzeit untersuchen wir, wie wichtig Fettsäuren als Energielieferanten sind. Und wie wir den Eisenstoffwechsel der Immunzellen manipulieren können. Wenn es um die Tötungsfunktion der NK-Zellen geht, ist Eisen essentiell“, so die 34-Jährige.

Gedächtnisähnliche Killerzellen

In den NK-Zellen steckt aber noch mehr: Seit einigen Jahren schreibt die Wissenschaft ihnen eine Gedächtnisfunktion zu. „Wir möchten herausfinden, ob gedächtnisähnliche NK-Zellen, die nach einer Virusinfektion entstehen, ihr Wissen auch unabhängig von dieser speziellen Erkrankung als Immunantwort weitergeben können. Wir möchten die NK-Zellen manipulieren und ihr Wirkungspotenzial maximieren, um Virusinfektionen und Krebsleiden effektiver bekämpfen zu können“, erklärt die UDE-Professorin Littwitz-Salomon.

Werdegang

Nach einem Biologiestudium (2007-2012) an der Universität Bochum forschte Elisabeth Littwitz-Salomon ab 2013 am Institut für Virologie des UK Essen, wo sie 2016 über NK-Zellen promoviert wurde. Studium und Forschung führten sie unter anderem ans Rush University Medical Center, USA (2010), das niederländische Laboratory of Medical Immunology in Nijmwegen (2014) und an die School of Biochemistry and Immunology des Trinity College Dublin (2018-2020). Ihre Forschung wurde mehrfach gefördert und ausgezeichnet.


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