Essen: BREATH-Studie untersucht Sporttherapie bei Lungenkrebs

In der BREATH-Studie untersuchen Forschende aus Essen, wie eine personalisierte Bewegungstherapie Beschwerden von Lungenkrebspatient:innen lindern kann.

Wenn die neue Bewegungstherapie die hohen Erwartungen erfüllt, wird dies ihre Bedeutung in medizinischen Leitlinien in Zukunft stärken. Derzeit fehlt es der Bewegungstherapie an wissenschaftlicher Evidenz durch anerkannte Studien, insbesondere in der palliativen Therapiesituation.
Dr. Mitra Tewes, Ärztliche Leitung der Palliativmedizin der Universitätsmedizin Essen
Symbolbild: Lunge mit Tumor. © Adobe Stock
Symbolbild: Lunge mit Tumor.
© Adobe Stock

Lungenkrebs zählt zu den häufigsten Tumorerkrankungen und wird oft erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt. Die Krebstherapie sowie etwaige Operationen beeinträchtigen massiv die Lebensqualität von den unheilbar kranken Patient:innen. Eine personalisierte Bewegungstherapie birgt das Potenzial, aufkommende Beschwerden zu lindern und den Alltag Schwerkranker erträglicher zu machen. In der sogenannten BREATH-Studie untersuchen Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) den innovativen Ansatz. Die Deutsche Krebshilfe fördert das interdisziplinäre Vorhaben bis 2026 mit 563.000 Euro.

Personalisierte Bewegungstherapie verbessert Fitness und Wohlbefinden

Etwa 70 Prozent der am sogenannten nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) Erkrankten befinden sich zum Zeitpunkt der Diagnose in einem fortgeschrittenen Stadium und leiden unter belastenden Begleiterkrankungen. Die BREATH-Studie wird zeigen, in welchem Maße die Lebensqualität von Lungenkrebspatient:innen durch die personalisierte Bewegungstherapie gesteigert werden kann.

„Mit den erarbeiteten Übungen wird vor allem die Fitness der Betroffenen verbessert, speziell die Sauerstoffsättigung im Blut“, sagt Privatdozentin . Durch maßgeschneiderte Bewegungsübungen soll zudem der krankheitsbedingten Erschöpfung vorgebeugt sowie das Herz-Kreislauf-System gestärkt werden. Die BREATH-Studie wurde interdisziplinär aufgesetzt und vereint onkologische, kardiologische, physiotherapeutische und palliativmedizinische Expertise mit dem Erfahrungsschatz von ehemaligen Erkrankten. „Dadurch konnten wir eine Therapie erarbeiten, die auf die Bedürfnisse der Erkrankten individuell abgestimmt ist“, erklärt PD Dr. Tewes.


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