17.06.2024
Spitzenforscherin Dana Branzei wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung für die Humboldt-Professur 2025 ausgewählt. Die internationale renommierte Expertin für Molekularbiologie forscht derzeit am Forschungsinstitut für molekulare Onkologie (IFOM) in Mailand zu Mechanismen der DNA-Reparatur und trägt damit zum grundlegenden Verständnis von Krebsentstehung und -therapie bei.
Von Mailand an die Ruhr
Die Spitzenforscherin wurde bereits vielfach ausgezeichnet, u.a. durch zwei renommierte Preise des höchstdotierte Forschungspreis Deutschlands und holt internationale Wissenschaftler:innen an deutsche Universitäten.
. Die Humboldt- Professur ist mit fünf Millionen Euro derGeplant ist es, die Humboldt-Professorin in das Research Center One Health Ruhr in der Universitätsallianz Ruhr zu berufen. One Health Ruhr wird sich zu einem internationalen Hub für die mechanistische Krankheitsforschung entwickeln, insbesondere in Bezug auf Störungen der Zellteilungsmechanismen. An der Universität Duisburg-Essen wird mit dem interdisziplinären wissenschaftlichen Zentrum für medizinische Biotechnologie (ZMB) die Forschung in den Naturwissenschaften mit der Forschung in der Universitätsmedizin verbunden. In dieser starken, komplementären Aufstellung ist die biomedizinische Forschung am Standort Essen wissenschaftlich außerordentlich stark, richtungsweisend und gesellschaftlich relevant.
NRW Spitzenreiter bei Humboldt-Professuren
Über diese Auszeichnung freue ich mich dreifach: Für Dana Branzei ist es die verdiente Bestätigung für ihre Forschungsarbeit auf internationalem Spitzenniveau. Für die Universität Duisburg-Essen bedeutet die Humboldt-Professur eine weitere Verstärkung im Kampf gegen die Volkskrankheit Krebs. Und für das Forschungsland Nordrhein-Westfalen ist es Ausweis einer starken Anziehungskraft für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit weltweitem Renommee. Hier finden sie die Bedingungen, die sie für erfolgreiche Forschung brauchen. In kein anderes Land wurden so viele Humboldt-Professuren vergeben wie nach Nordrhein-Westfalen.
Die Rektorin der Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Barbara Albert, freut sich sehr darüber, dass es der Universität Duisburg-Essen gelungen ist, Dana Branzei für den Wissenschaftsstandort Ruhrgebiet zu interessieren: „In der Universitätsallianz Ruhr bieten wir mit unseren gemeinsamen Research Centern großartigen Wissenschaftler:innen ein hochattraktives Forschungsumfeld. Wir sind sehr glücklich, mit Dana Branzei eine Forscherin für unsere Universität begeistert zu haben, die in One Health Ruhr sowie an unserer Fakultät für Biologie und am Zentrum für medizinische Biotechnologie eine bedeutsame Rolle spielen und großartige Wirkung entfalten kann. Die erfolgreiche Bewerbung um eine Humboldt-Professur ist ein toller Erfolg für die molekularbiologische Spitzenforschung an der Universität Duisburg-Essen. Frau Branzei ist eine herausragende Wissenschaftlerin und wird mit ihrer Expertise unsere international herausragende Krebsforschung bereichern.“
Forschung zu DNA-Reparaturmechanismen
Dana Branzei, erforscht, wie Zellen in der Lage sind, DNA-Schäden zu reparieren und zu tolerieren, und wie die verschiedenen DNA-Reparaturmechanismen miteinander und mit anderen zellulären Prozessen gekoppelt sind. Mit ihren Studien zu den inneren Abläufen fehlerfreier DNA-Schadens-toleranz erzielte sie einen Durchbruch. Sie konnte nachweisen, dass DNA-Reparaturmechanismen in die Erkennung von DNA-Schäden und in die Reaktionen des Chromatinzusammenbaus integriert sind.
Diese Prozesse finden innerhalb des Replisoms statt, der biochemischen Maschinerie, die für die Verdopplung des Genoms verantwortlich ist. Dana Branzei hat einen Fokus auf die komplexe Frage gesetzt, wie in Zellen gleichzeitige Prozesse ablaufen, die die Genomverdopplung mit der DNA-Reparatur und dem Chromosomenaufbau verbinden. Ihre Forschungsergebnisse tragen fundamental zum Verständnis von Genen bei, die eine Prädisposition für die Krebsentstehung vermitteln. Zudem unterstützen ihre Ergebnisse die Ursachenforschung von Genomveränderungen, die oftmals durch eine Chemotherapie ausgelöst werden.
Zur Person
Die gebürtige Rumänin Dr. Dana Branzei ist seit 2008 Wissenschaftlerin am Institut für molekulare Onkologie (AIRC Institute of Molecular Oncology) in Mailand, Italien. Seit 2020 arbeitet sie als Forschungsdirektorin des Instituts für Molekulargenetik des Nationalen Forschungsrats Italiens (CNR). Nach ihrem Studium in Japan war sie Postdoktorandin am RIKEN Institut in Wako. Seit 2016 ist sie gewähltes Mitglied der Europäischen Organisation für Molekularbiologie (EMBO). Sie erhielt 2016 einen , nachdem sie zuvor erfolgreich einen eingeworben hatte. In ihrem Heimatland Rumänien wurde Dana Branzei für ihre wissenschaftlichen Verdienste mit dem Orden für kulturelle Verdienste ausgezeichnet.
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