Düsseldorf: Neues Konsortium für Mikroskopie und Bildanalyse

Im Rahmen der dritten Förderrunde der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur wird das Konsortium NFDI4BIOIMAGE gefördert. Die Initiative fokussiert sich auf Mikroskopie und Bioimaging.

Professorin Dr. Stefanie Weidtkamp-Peters von der Universität Düsseldorf ist Sprecherin des NFDI4BIOIMAGE Konsortiums.
© HHU / Steffen Köhler

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat Anfang November beschlossen, in einer dritten Förderrunde acht weitere Konsortien in die Bund-Länder-Förderung der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) aufzunehmen. Mit dabei ist das von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf angeführte Konsortium NFDI4BIOIMAGE mit dem Thema „Bioimaging“. Die NFDI fördert das Konsortium für die kommenden fünf Jahre. Sprecherin ist Professorin Dr. Stefanie Weidtkamp-Peters.

Datenmanagement für Bioimaging

In jedem Pixel eines Mikroskopbildes steckt eine Fülle von Informationen: räumliche, zeitliche und spektrale. Viele Disziplinen der Lebenswissenschaften sind auf die Auswertung solcher Bioimaging-Daten angewiesen. Dabei ist das adäquate Datenmanagement unerlässlich, es ist aber bisher nicht hinreichend realisiert. Dies kann ein substantielles Hindernis für die Wissenschaft darstellen, die insbesondere auch auf Reproduzierbarkeit angewiesen ist. Die NFDI4BIOIMAGE-Initiative fokussiert sich insbesondere auf die Bereiche Mikroskopie und biologische Bildgewinnung und -verarbeitung („Bioimaging“). Gerade hier fallen riesige Mengen an Forschungsdaten an.

Das von der HHU geleitete, methodenzentrierte Konsortium wird deshalb Lösungen erarbeiten, um Bioimaging-Daten über disziplinäre Grenzen hinweg zu teilen und wiederzuverwerten. Damit soll der volle Informationsgehalt der Daten ausgeschöpft werden. Ebenso sollen sie der Re-Analyse zur Verfügung stehen, um so – möglicherweise über die ursprüngliche Fragestellung hinaus – neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Prof. Dr. Stefanie Weidtkamp-Peters, Sprecherin des Konsortiums und Leiterin des Center for Advanced Imaging (CAi) an der HHU: „Ein Grundbaustein unserer Strategie ist es, ein gemeinsames, Cloud-kompatibles und interoperables digitales Objekt zu definieren, als Dateneinheit aus binären Bilddaten und den zugehörigen Metadaten. Mit NFDI4BIOIMAGE wollen wir eine Infrastruktur bereitstellen, die einerseits disziplinspezifischen Anforderungen gerecht wird und die andererseits an andere Datentypen und Systeme zum Forschungsdatenmanagement anderer wissenschaftlicher Disziplinen anschließt.“

Am Konsortium sind insgesamt zehn Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie die Fachgesellschaft „German BioImaging – Gesellschaft für Mikroskopie und Bildanalyse e.V.“ beteiligt. Die HHU koordiniert das Konsortium zusammen mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Hierzu wird an beiden Orten jeweils eine Koordinationsstelle angesiedelt.

Hintergrund: Nationale Forschungsdateninfrastruktur

In der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) werden Datenbestände von Wissenschaft und Forschung für das gesamte deutsche Wissenschaftssystem systematisch erschlossen, vernetzt und nachhaltig nutzbar gemacht. Mit der NFDI soll ein dauerhafter digitaler Wissensspeicher als Voraussetzung für neue Forschungsfragen, Erkenntnisse und Innovationen geschaffen werden. Relevante Daten werden hier nach den FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable und Reusable – also auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar) zur Verfügung gestellt.

Die unterschiedlichen NFDI-Konsortien sind Zusammenschlüsse verschiedener Einrichtungen innerhalb eines Forschungsfeldes. Der gemeinnützige Verein Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) e.V. mit Sitz in Karlsruhe koordiniert die Aktivitäten zum Aufbau einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur.

In zwei Ausschreibungsrunden wurden seit 2020 insgesamt 19 verschiedene Fachkonsortium für die öffentliche Förderung im Rahmen der NFDI ausgewählt. In der dritten Förderrunde kommt nun das von der HHU und vom DKFZ koordinierte Konsortium NFDI4BIOIMAGE hinzu, zusammen mit sechs weiteren Fachkonsortien und einem Basisdienste-Konsortium. Für eine Dauer von fünf Jahren hat das Konsortium eine Fördersumme von 11,6 Millionen Euro beantragt.


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