DFG gibt neue Gradiertenkollegs bekannt

Zwei neue Gradiertenkollegs zu medizinischen Themen kommen nach NRW: An der Universität Duisburg-Essen geht es um Strahlentherapie bei Krebserkrankungen. Die Universität zu Köln wird sich zusammen mit der Universität Oldenburg dem Thema Neuromodulation widmen.

Graduierte
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Graduiertenkollegs bieten Doktorandinnen und Doktoranden die Möglichkeit, in einem strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichem Niveau zu promovieren.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet zur weiteren Stärkung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in frühen Karrierephasen 13 neue Graduiertenkollegs (GRK) ein. Die neuen GRK werden ab Herbst 2022 erstmals für eine Dauer von zunächst fünf Jahren gefördert. Für sie besteht zudem erstmalig die Option, Promovierende mehr als 36 Monate bis zu maximal 48 Monate über das Programm Graduiertenkollegs zu finanzieren.

Damit erhalten die Verbünde zudem mehr Spielräume, um fachspezifischen Erfordernissen zu begegnen – etwa in einer experimentellen Disziplin – oder Besonderheiten des Qualifizierungsprogramms, wie bei Internationalen Graduiertenkollegs (IGK), stärker gerecht zu werden.

Die neu eingerichteten GRK erhalten eine Förderung von insgesamt rund 93 Millionen Euro. Darin enthalten ist eine 22-prozentige Programmpauschale für indirekte Kosten aus den Projekten. 

Zwei neue GRK zu medizinischen Themen kommen nach NRW:

Universität Duisburg-Essen: Mechanismen der individuellen Strahlenempfindlichkeit bei Krebserkrankungen

Im Kampf gegen Krebs zählt die Strahlenbehandlung nach wie vor zu den wirksamsten Therapien. Bei besonders aggressiven oder sehr ausgedehnten Tumoren kann trotz medizinischen Fortschritts nur bei einem Teil das Wachstum mittels Bestrahlung unter Schutz des Normalgewebes wirksam kontrolliert werden. Noch immer weiß man zu wenig darüber, warum Menschen unterschiedlich auf die Strahlentherapie ansprechen und warum unerwünschte Nebenwirkungen entstehen.

Im neuen Graduiertenkolleg 2762 „Heterogenität, Plastizität und Dynamik der Antwort von Krebszellen, Tumor- und Normalgeweben auf therapeutische Bestrahlungen bei Krebs“ arbeiten Forschende der Medizinischen und der Biologischen Fakultät zusammen. Sie werden die Mechanismen der individuellen Strahlenempfindlichkeit verschiedener Tumoren und Gewebe weiter erforschen. Geleitet wird das Kolleg von Prof. Verena Jendrossek. Die DFG fördert das Vorhaben mit rund 7 Millionen Euro.

Universität zu Köln: Gehirnstimulation bei Parkinson und Schlaganfall

Gehirnstimulation kann Menschen mit neurologischen Erkrankungen helfen, sich wieder besser bewegen, erinnern oder sprechen zu können. Was genau passiert, wenn das Gehirn zum Beispiel elektrisch, magnetisch oder pharmakologisch stimuliert wird, wollen Forschende im neuen DFG-Graduiertenkolleg 2783 „Neuromodulation motorischer und kognitiver Funktionen im gesunden und kranken Gehirn“ herausfinden. Die Forschenden der Universitäten Oldenburg (Sprecherhochschule) und Köln untersuchen auch, zu welchen Veränderungen im Alltag solche Behandlungsmethoden bei Patient:innen tatsächlich führen.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Graduiertenkolleg für fünf Jahre; die beantragte Fördersumme beträgt 6,5 Millionen Euro. Die Förderung ermöglicht es 13 Promovierenden, in diesem Bereich zu forschen. Sie werden dabei von elf Wissenschaftler:innen der Universität Oldenburg und einem Wissenschaftler der Universität Köln angeleitet.


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