DFG fördert drei neue Graduiertenkollegs in NRW

Die DFG fördert insgesamt elf neue Graduiertenkollegs. Drei davon kommen aus NRW und haben Bezug zur innovativen Medizin. Die Themen reichen von künstlichem Sehen über Stammzellforschung bis zur Digitalisierung in der Medizin.

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Aachen, Dortmund, Duisburg-Essen, Düsseldorf: Drei Graduiertenkollegs mit Bezug zur innovativen Medizin kommen aus NRW.
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Drei neue Graduiertenkollegs in NRW

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet zur weiteren Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses elf neue Graduiertenkollegs (GRK) ein. Die neuen GRK werden ab Oktober 2020 zunächst viereinhalb Jahre lang mit insgesamt rund 56 Millionen Euro gefördert. Graduiertenkollegs können in allen Fachdisziplinen beantragt werden. Von den neu eingerichteten GRK kommen drei mit Bezug zur innovativen Medizin aus NRW. Das Graduiertenkolleg an den Standorten Duisburg-Essen und Dortmund ist zudem ein gemeinsames Graduiertenkolleg, das von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einer Universität und einer Fachhochschule gemeinsam getragen wird.

Aachen und Duisburg-Essen: Künstliches Sehen

Bei Patienten mit geringer Sehfähigkeit oder Blinden können mithilfe von Retinaimplantaten einfache Sehfunktionen wiederhergestellt werden. Die Ergebnisse bleiben jedoch oftmals hinter den Erwartungen zurück, weil die Technologien nicht hinreichend weit erforscht und die biologischen Grundlagen der Erkrankungen nicht genügend untersucht sind. Das GRK „Innovative Schnittstellen zur Retina für optimiertes künstliches Sehen – InnoRetVision“ will deshalb die biomedizinischen Mechanismen der Krankheiten im Sehsystem genauer analysieren und zugleich die Stimulationsergebnisse durch Ansätze zu neuartigen Elektroden und Schaltungssystemen verbessern.

  • RWTH Aachen
  • Sprecher: Professor Dr. Peter Walter
  • ebenfalls antragstellend: Universität Duisburg-Essen

Düsseldorf: Stammzellforschung

Wie antworten menschliche Stammzellen und Vorläuferzellen mit Stammzelleigenschaften auf Schäden durch chemische Stoffe, die Änderungen im genetischen Material auslösen? Diese Frage erforscht das GRK „Einfluss von Genotoxinen auf die Differenzierungseffizienz muriner und humaner Stamm- und Progenitorzellen sowie die Funktionalität von daraus abgeleiteten differenzierten Zelltypen“. Die Forscherinnen und Forscher wollen sowohl die unmittelbare Reaktion der Zellen auf giftige Substanzen untersuchen als auch, inwieweit ein Giftstoff die Entwicklung der Tochterzellen langfristig beeinträchtigt.

  • Universität Düsseldorf
  • Sprecher: Professor Dr. Gerhard Fritz

Duisburg-Essen und Dortmund: Digitalisierung und Personalisierung in der Medizin

Durch die zunehmende Digitalisierung in der Medizin sind immer mehr Patientendaten an verschiedenen Orten verfügbar, sei es in elektronischen Patientenakten oder durch Laboranalysen. Doch wie bringt man diese Informationen so zusammen, dass sich daraus konkrete Handlungsoptionen für die behandelnden Ärzte ableiten lassen? Das GRK „Wissens- und datenbasierte Personalisierung von Medizin am Point of Care“ will diese Entwicklung vorantreiben und dazu bestehende klinische Datenbestände mit KI-Methoden aufbereiten. Als Anwendungsbeispiel dienen Fälle aus dem Bereich Hautkrebs. Dieser Verbund wird von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einer Universität und einer Fachhochschule gemeinsam getragen.

  • Universität Duisburg-Essen und Fachhochschule Dortmund
  • Sprecherin: Professorin Dr. Britta Böckmann

Zehn Graduiertenkollegs bekommen weitere Förderperiode

Zusätzlich zu den elf neuen Graduiertenkollegs stimmte der Bewilligungsausschuss für die Verlängerung von zehn GRK für jeweils eine weitere Förderperiode. Graduiertenkollegs bieten Doktorandinnen und Doktoranden die Möglichkeit, in einem strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichem Niveau zu promovieren. Aktuell fördert die DFG insgesamt 219 GRK. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

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