Bonn: Hertie-Stiftung fördert klinische Neurowissenschaften

Erneut 660.000 Euro für das Universitätsklinikum und die Medizinische Fakultät für exzellentes Netzwerk und Nachwuchsförderung.

Prof. Dr. Anja Schneider, Direktorin der Abteilung für Alterspsychiatrie und Kognitive Störungen am UKB und Arbeitsgruppenleiterin am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) leitet das Förderprogramm der Hertie-Stiftung zusammen mit Prof. Dr. Heinz Beck.
© Universitätsklinikum Bonn (UKB)

Grundlagenforschung und klinische Forschung müssen enger zusammenarbeiten, um zum Wohle der Patient:innen mehr und noch schneller Therapien zu entwickeln. Das ist das Ziel des Hertie Network of Excellence in Clinical Neuroscience. Das 2019 gegründete Netzwerk vereint sechs Spitzenstandorte klinischer Hirnforschung und bietet Karriereperspektiven für exzellente Nachwuchsforscher:innen. Nach erfolgreicher Begutachtung wird das Förderprogramm nun für drei weitere Jahre fortgeführt. Das Universitätsklinikum Bonn (UKB) ist zusammen mit der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn einer der Spitzenstandorte, die zu diesem Ziel weiter gefördert werden. Es erhält in den nächsten drei Jahren erneut 660.000 Euro von der Stiftung.

Herausragende Nachwuchswissenschaftler:innen

Damit werden am UKB in den nächsten drei Jahren vier herausragende Nachwuchsforschende gefördert. Darunter sind zwei wissenschaftlich-klinische Ärzt:innen und zwei nicht-ärztlich tätige Forschende, um so die Zusammenarbeit zwischen Grundlagenforschung und klinischer Forschung zu stärken. Ergänzt werden die Forschungsgelder um weitere 330.000 Euro Eigenanteil der Medizinischen Fakultät des UKB und die Bereitstellung der wissenschaftlichen Infrastruktur seitens des UKB. Neben der Universitätsklinik Bonn sind Berlin, Hamburg, Heidelberg/Mannheim, München und Tübingen Standorte des Netzwerks. Dort werden ebenfalls jeweils vier Nachwuchsforschende unterstützt . Insgesamt fördert die Hertie-Stiftung die klinischen Neurowissenschaften mit 6,5 Millionen Euro.

Verbesserung von Diagnose, Therapie, Früherkennung und Prävention

„Ziel ist zum einen die Unterstützung von Nachwuchswissenschaftler:innen und zum anderen die Verbesserung von Diagnose, Therapie, Früherkennung und Prävention von ZNS Erkrankungen“, so Prof. Dr. Anja Schneider, Direktorin der Abteilung für Alterspsychiatrie und Kognitive Störungen am UKB und Arbeitsgruppenleiterin am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE). Zusammen mit Prof. Dr. Heinz Beck vom Institut für Experimentelle Epileptologie und Kognitionsforschung (IEECR) am UKB leitet sie das Förderprogramm. „Wir freuen uns sehr über die erneute großzügige Förderung der Hertie-Stiftung und dass das UKB damit in der neurowissenschaftlichen Nachwuchsförderung an der Spitze steht“, so Prof. Beck.

Die Forschungsschwerpunkte im Rahmen des Exzellenz-Netzwerks liegen am Bonner Standort in dieser Förderperiode auf dem Gewinn neuer Erkenntnisse zum autobiographischen Gedächtnis, Neuroinflammation bei neurodegenerativen Erkrankungen, Alzheimerdemenz sowie Neuronalen Schaltkreisen.

Vermittlung von Schlüsselqualifikationen

Neben der Bereitstellung von finanziellen Fördermitteln profitieren die 24 Fellows auch von einem dreijährigen Weiterbildungsprogramm. Im Rahmen der Hertie Academy können Sie zu Themen wie Führung, Kollaboration oder Wissenschaftskommunikation lernen. “Wir vermitteln in der Hertie Academy Schlüsselqualifikationen für die nächsten Karriereschritte der Fellows um sie zu befähigen, in den nächsten Jahren zentrale Leitungspositionen einzunehmen”, so Dr. Astrid Proksch, Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. “Die hochtalentierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie unsere Partner-Standorte führen das Hertie Network zum Erfolg”.

Standortübergreifende Zusammenarbeit

Um die verteilte Exzellenz an den Standorten zusammenzubringen, wurden während der ersten Förderperiode 2019 bis 2022 sechs Symposien durchgeführt. Auch eine digitale, datenschutzkonforme Austauschplattform wurde eingerichtet. Dies ist ein Alleinstellungsmerkmal im Hinblick auf institutsübergreifende Netzwerke. Die Teilnehmenden haben dadurch die Möglichkeit, an standortübergreifenden Projekten und gemeinsamen Publikationen zu arbeiten oder auch Multicenter-Studien durchzuführen. Der Erfolg der Zusammenarbeit ist messbar: Trotz erschwerter Corona-Bedingungen wurden in der ersten Förderperiode rund 15 standortübergreifende wissenschaftliche Projekte durchgeführt. Die standortübergreifende Arbeit wird in den kommenden drei Jahren weiter intensiviert.

„Das Hertie Network ist ein innovatives Programm, das Top-Standorte der klinischen Hirnforschung zusammenbringt und erfolgreich die translationale Brücke schlägt”, so Prof. Dr. Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft und Vorsitzender des Scientific Advisory Board, das das Hertie Network begutachtet hat.

Über das Hertie Network of Clinical Neuroscience

Um den Prozess vom Labor in den Klinikalltag entscheidend zu beschleunigen und zum Wohl der Patienten voranzutreiben, hat die Gemeinnützige Hertie-Stiftung 2019 das Hertie Network of Excellence in Clinical Neuroscience gegründet. Das Netzwerk besteht aus sechs Standorten, die eine strategische Partnerschaft bilden. Basis ist das Karriereförderprogramm mit je vier Nachwuchswissenschaftlerinnen bzw. Nachwuchswissenschaftlern, die Hertie Academy of Clinical Neuroscience.


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