16.01.2024
Neue Forschungsansätze mit hohem Innovationspotential im Bereich der Lebenswissenschaften identifizieren und erfolgreich in marktfähige Produkte und Dienstleistungen weiterentwickeln. Das ist das Ziel der Fördermaßnahme GO-Bio initial vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Drei Projekte des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn erhalten diese Förderung für ihre Ideen. Bei „ImmunoBright“ wird an einer immunologischen Methode zur Behandlung von Krebs gearbeitet. Im Projekt „Bone2Gene“ sollen mit KI Knochenerkrankungen erkannt werden und im Rahmen von „Cominatory Asthma Endotyping Assay“ wird eine Diagnosemethode für Asthma entwickelt.
Bei der GO-Bio initial-Förderung stehen frühe Ideen und Forschungsergebnisse, die noch keinen hohen Konkretisierungsgrad aufweisen im Mittelpunkt. Die Förderlinie soll so zu einem lückenlosen Transfer vielversprechender Ideen aus der Forschung in die wirtschaftliche Anwendung beitragen. In den drei geförderten Projekten werden basierend auf den jeweiligen Forschungsergebnissen potentielle Verwertungsideen ausgearbeitet, individuelle Umsetzungsstrategien entwickelt sowie notwendige, potentielle Partner identifiziert. Die Sondierungsphase hat eine Laufzeit von 12 Monaten und umfasst eine finanzielle Unterstützung von bis zu 100.000 Euro.
ImmunoBright – Innovative immunologische Methode zur Behandlung von Krebs
Im Zuge des Projekts „ImmunoBright“ entwickeln Forschende am Institut für Experimentelle Onkologie des UKB rund um Tumor-Immunbiologen Prof. Dr. Tobias Bald, einen innovativen therapeutischen Ansatz zur Behandlung von Krebs. Zu dem Team gehören auch Dr. Dillon Corvino und Denise Rommel . Sie möchten in Zukunft einen Bestandteil des Immunsystems für die Antitumortherapie einsatzfähig machen. Dabei handelt es sich um eine Untergruppe natürlicher Killerzellen (NK-Zellen). Therapien mit NK-Zellen sollen in Zukunft die Prognosen für Patienten und ihre Chancen auf Heilung deutlich verbessern. „Immuntherapien haben in den letzten Jahren zu erheblichen Verbesserungen in der Krebstherapie geführt. Derartige Verfahren bergen das große Potential, Krebs in Zukunft zielgerichtet und effektiv behandeln zu können. Dazu möchten wir mit unserer Entwicklung bestimmte NK-Zellen für neuartige Therapieansätze zu nutzen, einen konkreten Beitrag leisten.“ erklärt Prof. Bald. Er ist Mitglied in dem Transdisziplinären Forschungsbereich (TRA) „Life & Health“ und dem DFG-geförderten Exzellenzcluster Immunosensation2 der Universität Bonn.
Bone2Gene – Einsatz Künstliche Intelligenz zur Erkennung von Knochenerkrankungen
Unter dem Titel „Bone2Gene“ arbeiten die Wissenschaftler Prof. Dr. Peter Krawitz und Dr. Behnam Javanmardi am Institut für Genomische Statistik und Bioinformatik des UKB derzeit an einer innovativen Verwertungsidee. Diese soll in Zukunft dabei helfen, Skeletterkrankungen effektiver diagnostizieren zu können. Werden diese in einem frühen Stadium erkannt, kann dies einen positiven Effekt für die Betroffenen haben, da verfügbare Behandlungsmöglichkeiten möglichst zügig zum Einsatz kommen können. „Wir entwickeln ein software-basiertes Verfahren, das mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) charakteristische krankheitsbedingte Veränderungen des Skeletts auf medizinischen Bilddaten sicher interpretieren und Radiologinnen und Radiologen bei ihrer Arbeit in Zukunft unterstützen soll. Alleinstellungsmerkmal unserer Software ist die Möglichkeit genetische Krankheiten klassifizieren zu können“, so Prof. Krawitz. Er ist ebenfalls Mitglied in dem Transdisziplinären Forschungsbereich (TRA) „Life & Health“ der Universität Bonn.
Combinatory Asthma Endotyping Assay – ein neues Verfahren zur verbesserten Therapieauswahl bei schwerem Asthma
An den Medizinischen Kliniken II und III des UKB forschen ärztliches Fachpersonal und wissenschaftlich Tätige an einem neuartigen Verfahren. Es soll die Wahl der am besten geeigneten Antikörpertherapie für schweres Asthma in Zukunft erheblich erleichtern. Das Team um PD Dr. Gudrun Ulrich-Merzenich, Leiterin der Arbeitsgruppe „Synergy Research and Experimental Medicine“, entwickelt hierfür eine Asthma Endotypisierungs-Testplattform. Mit dieser können Betroffene effizienter untersucht und klassifiziert werden können. Ziel der Entwicklung ist, das ärztliche Fachpersonal mit dieser Plattform dabei zu unterstützen, eine zielgenaue Antikörper-Therapie im Sinne personalisierter Medizin in der Behandlung einsetzen zu können. Weitere Mitglieder des Teams sind Prof. Dr. Dirk Skowasch, PD. Dr. Carmen Pizarro, Anastasiia Shcherbakova, Harald Grün und Bernd Merzenich.
GO-Bio initial ermöglicht Einblicke in Machbarkeit von Anwendungsideen
„Die finanzielle Unterstützung bietet die hervorragende Gelegenheit, die Machbarkeit und das wirtschaftliche Potenzial einer Anwendungsidee weiter zu testen beziehungsweise Verwertungswege zu identifizieren und weiterzuentwickeln. Die ersten Ideen für Cominatory Asthma Endotyping Assay wurden beispielsweise vorab durch einen Prototypisierungsgrant der Universität Bonn gefördert und können nun mit der GO-Bio initial Förderung weiterentwickelt werden. Mit maximal 24 Monaten Laufzeit liegt der jetzige Fokus auf Entwicklungsarbeiten bis hin zum sogenannten Proof of Principle“, sagt Sandra Speer, Leiterin vom Transfer Center enaCom der Universität Bonn. Das Transfer Center begleitet die Forschenden der Universität Bonn und am UKB bereits frühphasig auf dem Weg der Realisierung von forschungsbasierten Innovationen.
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