Ziele und Produkte:
Biologische Rekonstruktion der Venenklappenfunktion durch ein biohybrides, textilbewehrtes, minimal-invasiv implantierbares .
Die chronisch venöse Insuffizienz (CVI) der Beine ist eine der häufigsten Krankheiten bei Erwachsenen in der westlichen Bevölkerung mit beträchtlicher sozioökonomischer Bedeutung. Durch die Insuffizienz der Venenklappen ist der Rückfluss des Bluts zum Herzen gestört und es kommt zu einem lokalen Überdruck im venösen System der Beine. Die aktuellen Therapien sind v.a. symptomatisch. Für eine ursächliche Behandlung wäre ein Ersatz der defekten Venenklappen nötig. Dazu gibt es bereits verschiedene Forschungsansätze, aber bislang kein in der Klinik einsatzfähiges Produkt.
Das Ziel des BioV²alve-Projektes ist die biologische Rekonstruktion der Venenklappenfunktion durch ein biohybrides, textilbewehrtes, minimal-invasiv implantierbares
.
© Meotec GmbH
Der innovative Ansatz des BioV²alve Projektes besteht aus einem degradierbaren, geflochtenen Magnesiumstent, welcher zur initialen Verankerung des Implantates in der Beinvene dient. Die künstliche Venenklappe wird aus einer gewirkten Textilbewehrung mit einer Hydrogelbeschichtung gebildet. Diese fördert die Zelladhäsion und das Einwachsen der Klappenstruktur in die Venenwand. Darüber hinaus wird innerhalb des Projektes ein geeignetes Kathetersystem für die minimal-invasive Implantation entwickelt.
Das Besondere an der BioV²alve Venenklappe ist der biohybride Ansatz: Die Struktur passt sich durch eine Kombination von abbaubaren Elementen und besonderen Beschichtungen optimal an die Vene an. Davon erhoffen wir uns eine optimale Funktionsfähigkeit bei minimalen Nebenwirkungen.
Das Konsortium des Projektes ist aus Partnern entlang der Wertschöpfungskette zusammengesetzt und besteht aus drei akademischen Partnern und zwei Unternehmen. Die Meotec GmbH verfügt über die Expertise in der Entwicklung spezialisierter Magnesiumlegierungen, sowie der Weiterverarbeitung zu verschiedenen Drahtstärken. Das Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen University bildet die Entwicklung der Stentstruktur, sowie der textilen Bewehrung der Klappenstruktur ab. Das Institut für Angewandte Medizintechnik der RWTH Aachen University behandelt die Biologisierung der Klappenstruktur, sowie die Testung in einem geeigneten Bioreaktorsystem. Die
GmbH entwickelt ein neuartiges Kathetersystem für die Implantation der künstlichen Venenklappe. Abschließend führt die Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Aachen die präklinische Validierung durch.Koordination:
Projektpartner:
Innovative Tomography Products GmbH, Bochum
RWTH Aachen University, Institut für Angewandte Medizintechnik, Abteilung Biohybrid & Medizinische Textilien (BioTex)
RWTH Aachen University, Institut für Textiltechnik
Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
Kontakt:
Dr.-Ing. Alexander Kopp, Meotec GmbH, alexander.kopp@meotec.eu
Chronisch-Venöse Insuffizienz: Venenerkrankung, bei der aufgrund einer Schädigung der Venenklappe der Rückfluss des Blutes vermindert ist. Dadurch wird das Gewebe unzureichend versorgt, was zu Schäden an Gefäßen und Gewebe führen kann – von Krampfadern bis hin zum „offenen Bein“ (Ulcus cruris).
Stent: Medizinisches Implantat zum Offenhalten von Gefäßen („Gefäßstütze“).