Im Rahmen des ERA-Netzes zu translationaler Krebsforschung, TRANSCAN-3, wurde eine gemeinsame Bekanntmachung der beteiligten Förderorganisationen veröffentlicht. Von deutscher Seite ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als Förderer beteiligt.
Thema: Neue translationale Ansätze zur Bewältigung der Herausforderungen schwer zu behandelnder Krebsarten von der Frühdiagnose bis zur Therapie
Durch kooperative Forschungsansätze sollen neue frühdiagnostische und therapeutische Ansätze zum Verständnis und zur Behandlung von schwer behandelbaren Krebsarten (Hard-To-Treat Cancers, HTTC) identifiziert und validiert werden. Des Weiteren sollen neuartige Methoden zur wirksamen Verabreichung von Medikamenten entwickelt werden. Dadurch sollen Fortschritte bei der effektiven und dauerhaften Therapie von Krebserkrankungen realisiert werden, die aus den oben genannten Gründen allein auf nationaler/regionaler Ebene nicht zu erreichen sind.
Die Projekte müssen mindestens eines der nachstehenden Ziele oder Unterziele abdecken.
Ziel 1: Identifizierung/Validierung neuartiger Früherkennungsmethoden
Die Forschung zur Früherkennung und -diagnose (ED&D) zielt darauf ab, Krebsvorstufen und Krebs zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu erkennen und zu diagnostizieren, sodass eine wirksame Intervention möglich ist und die Belastung durch die Krankheit im Spätstadium verringert wird. Jeder der unten genannten Bereiche kann für eine Förderung in Frage kommen:
- Identifizierung und Validierung neuartiger Biomarker/Signaturen für HTTC, um den Krankheitsverlauf sehr früher/präkanzeröser Läsionen besser zu verstehen und die Stratifizierung von Patientinnen und Patienten in Bezug auf Risiko, Diagnose/Prognose und Ansprechen auf die Behandlung zu unterstützen;
- Nichtbestätigende klinische Versuche zu ED&D-Technologien oder -Ansätzen, insbesondere zu daten- und rechnergestützten Ansätzen.
Die Projekte können hypothesengestützte Studien zu einer Vielzahl von Biomarkern umfassen, z. B. strukturelle, funktionelle, molekulare und genetische Biomarker; digitale Biomarker sind nur in Kombination mit anderen Biosignaturen förderfähig. In allen Fällen sollte das Projekt ein klares pathophysiologisches Korrelat und Studien an menschlichen Teilnehmenden oder Gewebe enthalten.
Ziel 2: Identifizierung/Validierung neuer therapeutischer Ansätze
Obwohl ED&D die Krankheitslast erheblich verringern können, sind HTTC häufig durch eine intrinsische Resistenz gegen verfügbare Behandlungen gekennzeichnet. Daher ist es von größter Bedeutung, die biologischen Prozesse zu verstehen, die diese Krebsarten „schwer behandelbar“ machen, und folglich wirksamere therapeutische Strategien zu entwickeln, auch um die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Wir begrüßen Vorschläge zu folgenden Themen:
- Identifizierung und Validierung neuartiger therapeutischer Ziele auf der Grundlage besserer Erkenntnisse über Resistenzmechanismen, Tumorheterogenität, zelluläre Plastizität, Tumormikroumgebung, Immunreaktionen, Metastasierungsprozesse und Tumorruhe. Neue Zielmoleküle sollen in translationalen Studien im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Wirksamkeit der Behandlung und den Nutzen für Patientinnen und Patienten untersucht werden. Alle In-vitro-Modellsysteme müssen sich eng an die menschliche Erkrankung anlehnen.
- Entwicklung neuartiger Therapeutika/Therapieansätze durch klinische Studien der Phasen I und II, in denen Kombinationen verfügbarer Behandlungen untersucht werden, z. B. zur Beeinflussung mehrerer Signalwege, einschließlich immuner/entzündlicher, neoangiogener und proliferativer Signalwege, neuer Therapeutika, neuer Verabreichungsschemata, Ernährungsunterstützung und anderer Maßnahmen zur Maximierung der Patientenergebnisse und der Lebensqualität.
Ziel 3: Entwicklung neuartiger Strategien zur Verabreichung von Medikamenten
Die übergreifende Herausforderung bei der wirksamen Behandlung von Krebserkrankungen besteht darin, unerwünschte Effekte zu minimieren und gleichzeitig den therapeutischen Nutzen zu maximieren. Bei HTTC stellen sich zwei zusätzliche Fragen: (i) herkömmliche Strategien zur gezielten Verabreichung von Arzneimitteln leiden unter der begrenzten Kapazität der Verabreichungsvehikel, die verhindern, dass genügend Arzneimittel den Krebsherd erreichen, was die Wirksamkeit der Behandlung einschränkt; und (ii) um den Tumor zu erreichen, muss das Arzneimittel endogene Barrieren wie die Blut-Hirn-Schranke und das Gewebestroma überwinden. Daher begrüßen wir Vorschläge, die auf die Entwicklung neuartiger Systeme zur Verabreichung von Arzneimitteln für HTTC abzielen, und zwar durch:
- lokalisationsspezifisches Targeting; und/oder
- Kontrolle der Freisetzungsrate.
Interdisziplinäre Ansätze, die Polymerwissenschaft und Nanotechnologie, Pharmazie, Biokonjugatchemie und Molekularbiologie kombinieren, werden besonders unterstützt.
Eine wesentliche Voraussetzung für alle Vorschläge ist die klinische Relevanz der geplanten Arbeiten.
Projekte, die eine oder mehrere der oben genannten Herausforderungen mit räumlichen transkriptomischen, einzelligen/multiomischen Ansätzen angehen, werden nachdrücklich unterstützt, ebenso wie andere innovative Ansätze (künstliche Intelligenz, Radiomics usw.) oder starke biomedizinische Komponenten (z. B. Organoide, Krebsimpfstoffe usw.). Wir begrüßen insbesondere Projekte, die neuartige interdisziplinäre Ansätze aus den einschlägigen Bereichen der Technik, Informatik, Physik sowie Biologie und Medizin vorschlagen, vorausgesetzt, sie berücksichtigen den potenziellen klinischen Bedarf sowie die Auswirkungen auf Patientinnen und Patienten sowie die Bevölkerung.
Die folgenden Arten von Forschungsprojekten sind im Rahmen der Bekanntmachung nicht förderfähig:
- Analyse von präklinischen Modellen, die sich auf Zelllinien und Tiermodelle beschränken;
- Klinische Studien der Phasen III und IV;
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