DFG Fokus-Förderung COVID-19: Infektionsprävention und Sequenzierprojekte

Die deutsche Forschungsgemeinschaft hat zwei neue Ausschreibungen zu ihrem COVID-19 Fokus herausgegeben: „Maßnahmen der Infektionsprävention in sozialen Settings und Bevölkerungsgruppen“ und "SARS-CoV-2-Sequenzierprojekte".

Abgabetermin:
13.01.2021
Fördergeber:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Fördergebiet:
Deutschland
Förderdauer:
1 Jahr

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat mit der Fokus-Förderung COVID-19 eine neue Fördermöglichkeit zur Bearbeitung von besonders drängenden und kurzfristig zu beantwortenden wissenschaftlichen Fragestellungen geschaffen (vgl. DFG-Information für die Wissenschaft Nr. 51). Die Vorhaben können zur Vorbereitung größerer Projekte im Anschluss genutzt werden.

Im Rahmen der Fokus-Förderung können auf das Thema der Ausschreibung begrenzte Einzelvorhaben für eine Dauer von maximal zwölf Monaten gefördert werden.

Aktuell sind zwei verschiedene Ausschreibungen offen:

Maßnahmen der Infektionsprävention in sozialen Settings und Bevölkerungsgruppen

Mangels eines flächendeckenden Impfschutzes und wirksamer Medikamente gegen COVID-19 ist Infektionsschutz derzeit weitestgehend auf die Umsetzung von verhaltensverändernden Maßnahmen und auf veränderte gesellschaftliche Verhaltensnormen angewiesen. Die Akzeptanz, Machbarkeit, Umsetzung sowie die Wirkungen von Maßnahmen variieren in sozialen Settings und in Bevölkerungsgruppen. So sind in bestimmten sozialen Settings Maßnahmen zur Infektionsprävention nur eingeschränkt möglich bzw. mit hohen sozialen und gesellschaftlichen Kosten verbunden. Die Auswirkungen solcher Barrieren auf den Infektionsschutz in sozialen Settings sind unklar. Ebenso variiert die Akzeptanz von Verhaltensempfehlungen in verschiedenen Bevölkerungsgruppen.

Im Fokus dieser Ausschreibung stehen Maßnahmen, die das individuelle Verhalten und/oder den Kontakt zwischen Menschen betreffen. Eine Begründung der wissenschaftlichen Relevanz der ausgewählten sozialen Settings und/oder Bevölkerungsgruppen für die Pandemieeindämmung wird im Antrag erwartet. Neben der Erhebung und Analyse quantitativer und qualitativer Daten zur aktuellen Pandemie kann auch eine historisch-vergleichende Perspektive zu vergangenen Pandemien eingenommen oder ein modellierender Ansatz gewählt werden. Die Forschungsvorhaben sollen über Einzelfallstudien hinausgehen und die Grundlage für generalisierbare Aussagen zur Bewältigung der aktuellen Pandemie schaffen. Ein Ausblick auf künftige Forschungsaktivitäten wie eine systematische Evaluation der Maßnahmen bzw. ihrer Implementierung oder die Entwicklung neuer Maßnahmen ist wünschenswert, aber nicht obligatorisch. Zwingend notwendig ist jedoch eine klare Abgrenzung zu abgeschlossenen oder laufenden Forschungsprojekten.

Um einen zügigen Projektbeginn und die Durchführbarkeit innerhalb von maximal zwölf Monaten zu gewährleisten, richtet sich die Ausschreibung vorwiegend an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die bereits Zugang zu den entsprechenden Settings und/oder Gruppen haben, diesen Zugang plausibel und schnell sicherstellen können oder Zugang zu vorhandenen (historischen) Quellen und/oder Daten haben.

Der Umfang der Förderung ist auf die im Rahmen des Basismoduls beantragbaren Sach- und Personalmittel begrenzt.

SARS-CoV-2-Sequenzierprojekte

Im Rahmen dieser Ausschreibung sollen Projekte gefördert werden, die im Zusammenhang mit der Erforschung der Infektion mit SARS-CoV-2 stehen und deren Ziele nur durch den Einsatz von Sequenziertechnologien erreicht werden können. Diese virus- und wirtsspezifischen Sequenzierungen sollen zu einem besseren Verständnis der Infektiosität und der Ausbreitung des Infektionsgeschehens sowie der genetischen Determinanten der Immunantwort und Wirtssuszeptibilität unter Berücksichtigung definierter klinischer Verläufe und vulnerabler Gruppen beitragen.

Der Fokus liegt auf der zeitnahen Generierung von (Sequenz-)Daten, die öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Forschungsvorhaben müssen hypothesengetrieben sein, und im Antrag muss dargelegt werden, warum die Untersuchungen zur Bewältigung des aktuellen Pandemiegeschehens notwendig sind. Um einen zügigen Projektstart zu gewährleisten, muss im Antrag ersichtlich sein, dass die notwendigen methodischen Voraussetzungen gegeben und benötigte Modellsysteme beziehungsweise Probenmaterialien bei Projektbeginn verfügbar sind. Die Anschlussfähigkeit der erzielten Forschungsergebnisse für weiterführende Projekte sollte ebenfalls ausgeführt werden.

Die Vorhaben sind klar von bereits anderweitig geförderten Maßnahmen abzugrenzen. Rein evidenzfreie Screening- oder Gen(Omics-)Ansätze sowie Projekte, deren Fokus auf der pharmakologischen (Weiter-)Entwicklung eines Impf- oder Wirkstoffs liegen, sind innerhalb dieser Ausschreibung nicht erwünscht.

Der Umfang der Förderung ist auf die im Rahmen des Basismoduls beantragbaren Sach- und Personalmittel begrenzt. Sequenzierkosten sind dabei als übliche Sachkosten zu beantragen. Die Antragssumme ist für jedes Vorhaben auf maximal 250.000 Euro begrenzt.

Weitere Informationen

Ausschreibung der DFG zu Infektionsprävention

Ausschreibung der DFG zu Sequenzierprojekten


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